Indien beschleunigt die Prüfung für Zulassungen von Corona-Impfstoffen. Indien ist das am stärksten vom Coronavirus betroffene Land.
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Eine Ampulle mit Corona-Impfstoff, der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Indien beschleunigt die Prüfung für die Zulassungen von Corona-Impfstoffen.
  • Konkret geht es dabei um die Impfstoffe von AstraZeneca, BioNTech und Pfizer.

Indien drückt bei der Zulassung der Corona-Impfstoffe von AstraZeneca sowie der Partner BioNTech und Pfizer aufs Tempo. Das Land beschleunige die Überprüfung der Vakazine für eine Notfallgenehmigung, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Montag.

Gemessen an der Zahl der Infektionen ist Indien nach den USA das vom Coronavirus betroffenste Land der Welt. Bislang wurden dort 9,68 Millionen Fälle bestätigt, mehr als 140'000 Menschen starben an Covid-19. Die indische Regierung hofft auf eine Massenversorgung durch das heimische Serum Institut, dem nach Volumen weltweit grösstem Impfstoffhersteller. Dieses stellte am Montag einen Antrag für eine Notfallzulassung für das Vakzin von AstraZeneca.

AstraZeneca-Aktien stiegen wegen Hoffnung in Indien

Die Hoffnung auf eine rasche Genehmigung in Indien, dem zweitbevölkerungsreichste Land der Welt, gab den Aktien des britischen Pharmakonzerns Auftrieb. AstraZeneca-Aktien stiegen in London um knapp drei Prozent. Die Papiere von Biontech und Pfizer legten im vorbörslichen US-Geschäft um jeweils etwa ein halbes Prozent zu. Dem Regierungsvertreter zufolge hat Pfizer am Wochenende eine Notfallgenehmigung in Indien beantragt.

Corona Impfung Spritze
Der Corona-Impfstoff soll gerecht verteilt werden. (Archivbild) - DPA

Der Leiter des Serum-Instituts, Adar Poonawalla, schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter, dass der Antrag auf Notfallzulassung «unzählige Leben retten wird», nannte jedoch keine weiteren Details. AstraZeneca hatte mit dem Institut im Sommer eine Lizenzvereinbarung über die Lieferung von Hunderten Millionen Impfdosen für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen abgeschlossen.

Im Gegensatz zu dem mRNA-Impfstoffen der Partner Pfizer und Biontech kann das Vakzin von AstraZeneca bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden, was die Verteilung erleichtert. Zuletzt hatten aber die Studienergebnisse des Impfstoffs bei Wissenschaftlern für Fragezeichen gesorgt, was den Zulassungsprozess verzögern könnte. Grossbritannien und andere Länder haben aber ihre Pläne zur Einführung des Impfstoffs bislang weiter vorangetrieben.

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