ILO: Zahl der Wanderarbeiter vor der Pandemie weiter gestiegen
Wanderarbeiternehmerinnen und -arbeitnehmer machten fast fünf Prozent der Beschäftigten weltweit aus, berichtete die ILO am Mittwoch. Sie leisteten oft lebenswichtige Arbeit in den Gastländern, etwa im Gesundheitssektor, im Agrarbereich oder bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln.
Viele seien aber teils ohne soziale Absicherung als Ungelernte beschäftigt und so von Schocks wie der Corona-Pandemie besonders betroffen. Die Folgen sind in diesem Bericht aber noch nicht enthalten, weil die Zahlen sich auf 2019 beziehen.
Gut 60 Prozent der Wanderarbeitnehmer lebten in Nord-, Süd- und Westeuropa, Nordamerika und den arabischen Staaten. In Nord-, Süd- und Westeuropa machten sie 18,4 Prozent aller Beschäftigten aus. Zwei Drittel arbeiteten im Dienstleistungssektor, gut ein Viertel in der Industrie und rund sieben Prozent in der Landwirtschaft.
«Arbeitsmigration hat potenzielle Vorteile für Herkunfts- und Zielländer», betont die ILO. Wenn die Migration richtig organisiert werde, könnten Zielländer von Wanderarbeitnehmern in oft arbeitsintensiven Bereichen wie Pflege, Bau und Landwirtschaft profitierten. In den Heimatländern entstünden durch Überweisungen der Arbeitenden mehr Investitionen und Wohlstand. Rückkehrer brächten oft Fähigkeiten mit, die ihren Heimatländern zugutekommen.