IEA warnt Organisation erdölexportierender Länder vor Überschuss
Die IEA warnt die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) vor einem Ölüberschuss, weil die Produktion ausserhalb der Opec stark ansteigen werde.

Das Wichtigste in Kürze
- Die IEA warnt die Opec vor einem Ölüberschuss im kommenden Jahr.
- Grund sei eine stark steigende Produktion ausserhalb der Opec-Staaten.
Die Internationale Energie-Agentur IEA sieht auf den Ölmarkt im kommenden Jahr einen gewaltigen Angebotsüberschuss zukommen. Die Nachfrage nach Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder werde deutlich zurückgehen, teilte die IEA am Donnerstag in Paris mit. Grund sei eine stark steigende Produktion ausserhalb der Opec-Staaten, darunter die USA.
Konkret werde die Nachfrage im ersten Halbjahr 2020 1,4 Millionen Barrel täglich unter der Produktion der Opec-Länder im August liegen. Die höhere Produktion werde dazu führen, dass sich die in den vergangenen Monaten rückläufigen Lagerbestände wieder auffüllten. Insbesondere in den USA ist die Ölförderung in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Dies ist eine Folge des dortigen Schieferölbooms.
Competition for oil market share is getting tougher. Our just released @IEA Oil Market Report shows that thanks to booming shale production and new infrastructure, the US overtook Saudi Arabia and Russia as the world’s No 1 oil exporter in June. https://t.co/RVqkpXgbvC pic.twitter.com/jK2IP2jBzr
— Fatih Birol (@fbirol) September 12, 2019
Die Analyse der IEA setzt nicht nur die Organisation erdölexportierender Länder unter Druck. Auch verbündete Staaten wie Russland sind davon betroffen. Gemeinsam bilden sie die Vereinigung «Opec+». Diese hat sich zum Ziel gesetzt, die Weltmarktpreise für Erdöl mit einer knappen Förderung hoch zu halten.

Die Staaten der «Opec+» müssten sich auf eine steigende Produktion ausserhalb ihres Gebiets einstellen, warnte die IEA. Der damit einhergehende Angebotsüberhang dürfte Druck auf die Rohölpreise ausüben, prognostiziert die Agentur.
Bislang hat die «Opec+» keine zusätzliche Produktionskürzung signalisiert. Dies könnte aber notwendig werden, falls die Prognose der IEA eintritt und die Rohölpreise wieder fallen.