Hurrikan «Dorian» verwüstete die Bahamas und forderte mindestens 43 Tote. Hunderte warten nun auf ihre Evakuierung, während Retter mehr Leichensäcke bringen.
Hurrikan Dorian Bahamas
Hunderte Menschen auf den Bahamas warten nach der Zerstörung durch Hurrikan Dorian am Hafen von Marsh Harbour auf die Evakuierung nach Nassau. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Bahamas warten Hunderte Menschen auf ihre Evakuierung.
  • Bisher wurden 43 Tote durch Hurrikan Dorian bestätigt, diese Zahl wird aber noch steigen.
  • Such- und Rettungskräfte reisen währenddessen mit Leichensäcken und Kühlschränken an.

Auf den Bahamas warten nach der Zerstörung durch Hurrikan «Dorian» Hunderte Menschen auf ihre Evakuierung. Während sie die Insel schnellstmöglich verlassen wollen, reisen Such- und Rettungskräfte mit mehr und mehr Leichensäcken und Kühlschränken an.

Bahamas Dorian Hurrikan
Luftaufnahme der Schäden auf den Bahamas durch Hurrikan «Dorian». - AFP

Laut Behörden werden hunderte, möglicherweise tausende Menschen, immer noch vermisst. Die Zahl der Todesopfer ist auf 43 gestiegen.

Ein Eindruck darüber geben neue Satelliten-Bilder, die vor- und nachher Aufnahmen von den Bahamas vergleichen.

Der Gesundheitsminister der Insel-Gruppe sagte, dass man sich auf eine «überwältigende Anzahl Tote» gefasst machen müsse. Laut Duane Sands würden auf Abaco Leichenbestatter sogar die Überreste von Menschen einbalsamieren, da ihnen die Kühlschränke ausgegangen seien.

US-Küstenwache konnte 239 Menschen retten

Es gibt aber auch gute Nachrichten von der Insel-Gruppe: Die US-Küstenwache berichtete, dass sie bis Freitagnacht 239 Menschen retten konnten. Ihre Suche konzentrierte sich auf die nördlichen Inseln der Bahamas.

«Unsere oberste Priorität ist es, die Schwerverletzten zu retten und die Regierung der Bahamas bei der Wiederherstellung der Infrastruktur zu unterstützen. Damit diese –zumindest vorübergehend – sicher, hygienisch und lebenswert ist», sagte Kapitän James Passarelli von die US-Küstenwache.

Ein britisches Marineschiff hat sich den Massnahmen angeschlossen und verteilt Nahrung und Wasser. Zudem helfen die Briten dabei, Strassen von Trümmern zu befreien, sagte Marvin Dames, der bahamische Minister für nationale Sicherheit.

Hunderte wollen Insel verlassen

Dorian, der stärkste Hurrikan, der die Bahamas jemals heimgesucht hatte, löschte ganze Stadtviertel aus, verweilte dann tagelang und schlug immer wieder auf dieselben Orte ein.

Besonders die Insel Abaco wurde schwer getroffen. Dort sind deswegen hunderte Menschen gestrandet und warten auf eine Möglichkeit die Insel zu verlassen.

Hurrikan Dorian Todesopfer
Die Abaco Inseln wurde von Hurrikan Dorian hart getroffen. - Keystone

Einige machten sich auf den Weg zum internationalen Flughafen Marsh Harbour. Dort mussten sie allerdings stundenlang auf einen möglichen Abflug warten.

Ted Curry ist einer der Inselbewohner, die während des Sturms auf Abaco ausgeharrt sind und am Freitag darauf wartete evakuiert zu werden. Gegenüber «CNN» sagte der Mann, dass viele Menschen das Warten auf ein Flugzeug satt hätten.

Bahamas Dorian
Die Wartenden haben sich mit ihrem letzten Hab und Gut nach Marsh Harbour aufgemacht. - Keystone

Viele sind deshalb zum Hafen aufgebrochen, um von dort aus auf die Evakuierung nach Nassau zu warten. «Dieser Hurrikan wird uns für die kommenden Jahre zurückwerfen», so Curry.

Er sagte, dass die Wanderung weg von der Insel aber nur vorübergehend sei. «Abaconians sind eine belastbare Gruppe von Menschen. Wenn wir zurückkommen, werden wir grösser, stärker und besser als zuvor sein.»

«Dorian» sorgte für Überschwemmungen in North Carolina

Währenddessen traf «Dorian» am Freitag als Hurrikan der Kategorie eins von fünf in North Carolina auf eine Gruppe vorgelagerter Inseln und brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde mit sich.

Dort kam es zu Überschwemmungen, Häuser wurden abgedeckt und Bäume knickten um. Rund 200'000 Haushalte verloren ihre Stromversorgung.

Hurricane Dorian
Knapp 1000 Bewohner sitzen auf der Insel Ocracoke fest. - Keystone

Auf der Insel Ocracoke in der Inselgruppe Outer Banks sassen hunderte Menschen zeitweise fest. Auf Bildern der Insel waren schwere Überflutungen zu sehen. Der Wirbelsturm hat anschliessend seinen Kurs in Richtung Kanada fortgesetzt.

Er sollte am heutigen Samstag in grosser Entfernung zur US-Küste an den Staaten Neuenglands vorbeiziehen. Darunter etwa New York, Massachusetts und Maine, erklärte das Nationale Hurrikan-Zentrum gestern Freitag.

Im weiteren Verlauf sollte «Dorian» ab Samstagabend als abgeschwächter Sturm über Nova Scotia im äussersten Nordosten Kanadas hinwegziehen. «An unsere kanadischen Nachbar: heute ist der Tag, um sich auf Hurrikan Dorian vorzubereiten», hiess es in einem NHC-Tweet.

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