Die Südkoreanische Polizei hat einen schockierenden Porno-Skandal aufgedeckt. Bereits zwei Personen wurden festgenommen.
Überwachungskamera
Ein südkoreanischer Polizist demonstriert, wie die Mini-Kameras an einem Föhn installiert wurden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kriminelle haben in südkoreanischen Motels Paare heimlich beim Sex gefilmt.
  • Die Verdächtigen platzierten millimetergrosse Kameras in 42 Zimmern.
  • Zwei mutmassliche Täter wurden bereits festgenommen, gegen zwei weitere wird ermittelt.

Kriminelle haben in Südkorea mehr als 800 Paare mit versteckten Kameras heimlich beim Sex in Motels gefilmt. Die Aufnahmen wurden live als Pornos ins Internet gestellt.

Wie die Polizei am Donnerstag in Seoul mitteilte, zeichneten vier Verdächtige in 42 Zimmern in insgesamt 30 Motels auf. Dafür installierten sie Überwachungskameras mit millimetergrossen Objektiven in Fön-Halterungen, Steckdosenabdeckungen und Digitalfernsehempfängern.

Die Aufnahmen aus den Kameras wurden dann rund um die Uhr live ins Internet übertragen. Eine von den Verdächtigen eingerichtete Porno-Website hatte rund 4000 Abonnenten. Zusätzlich konnten Nutzer sich für umgerechnet rund 40 Euro monatlich Zugriff auf «exklusive» Inhalte sichern. Dabei handelte es sich um bearbeitete Aufnahmen der «Highlights».

Mehr als 800 Paare betroffen

Laut Polizei wurden innerhalb von drei Monaten mehr als 800 Paare gefilmt, die meisten von ihnen beim Sex. Zwei Betreiber der Porno-Website wurden festgenommen, gegen zwei weitere wird ermittelt.

Südkorea leidet seit Jahren unter dem Phänomen der «Molka» - heimlich mit Überwachungskameras aufgenommenen Videos. Die meist männlichen Täter platzieren die Kameras dabei beispielsweise auf öffentlichen Toiletten oder in Schulen. 2017 wurden in Südkorea mehr als 5400 Verdächtige wegen solcher «Molka» festgenommen. Weniger als zwei Prozent der Täter wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Motels sind in Südkorea eine erschwingliche Übernachtungsmöglichkeit für Reisende. Zudem sind sie für Liebespaare oft die einzige Möglichkeit, ausserhalb der Sichtweite ihrer Familienmitglieder ein Stelldichein zu haben. In Südkorea leben viele Personen auf sehr engem Raum zusammen.

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