Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds Zelte geflüchteter Zivilisten getroffen worden.
Israel Hamas Gazastreifen Rafah
In Rafah befinden sich Hunderttausende Flüchtlinge. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Helfer melden einen israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in Rafah.
  • Ärzte im Gazastreifen sprachen von mindestens 28 Toten.
  • Das israelische Militär meldete einen Luftangriff auf ein Gelände der Hamas.
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Auf der Plattform X hiess es, es habe bei dem Bombardement am Sonntag im Nordwesten der Stadt zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Ärzte im Gazastreifen sprachen von mindestens 28 Toten. Unklar sei aber, wie viele Menschen sich noch in eingestürzten oder brennenden Zelten befänden.

Später liess die Gesundheitsbehörde verlauten, dass 35 Menschen getötet worden seien. Dutzende seien zudem verletzt worden. Die Behörde sprach von einem «Massaker». Die meisten der Toten seien Frauen und Kinder. Was an den Angaben dran ist, liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Sollte Israel den Einsatz in Rafah fortsetzen?

Das israelische Militär erklärte über die Plattform X, es habe einen Luftangriff auf ein Gelände der Hamas gegeben. Laut dem israelischen Militär hatte der Geheimdienst vor dem Angriff bedeutende Hamas-Terroristen auf dem Gelände ausgemacht – zwei von ihnen seien getötet worden, Berichte über zivile Opfer würden geprüft.

Der Luftangriff sei im Einklang mit internationalem Recht erfolgt, erklärte das Militär weiter. Die Berichte, dass infolge des Luftangriffs ein Feuer ausgebrochen sei, bei dem Unbeteiligte verletzt worden seien, würden überprüft.

Die Armee erklärte auf der Online-Plattform X, der «präzise» geführte Luftangriff habe einem Komplex der Islamistenorganisation Hamas gegolten und sei im Einklang mit dem Völkerrecht erfolgt. Neben Jassin Rabia, dem massgeblichen Kopf hinter den Terroraktivitäten der Hamas im Westjordanland, sei auch der ranghohe Hamas-Terrorist Chaled Nagar getötet worden. Beide seien massgeblich an der Planung und Finanzierung von Anschlägen beteiligt gewesen und hätten das Leben israelischer Soldaten auf dem Gewissen.

Ausgewiesene humanitäre Zone getroffen?

Der Rote Halbmond erklärte, das getroffene Gebiet sei eine der ausgewiesenen humanitären Zonen für jene Menschen, die wegen der israelischen Kampfhandlungen zur Evakuierung gezwungen gewesen seien.

Die Angaben der Helfer und jene des israelischen Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der Internationale Gerichtshofs (IGH) hatte Israel am Freitag verpflichtet, den Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens unverzüglich zu beenden. Entscheidungen des Weltgerichts sind bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen.

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