Haitis Premierminister Ariel Henry bittet die internationale Gemeinschaft um Hilfe wegen der ausufernden Gewalt in dem Land.
Demonstration
Menschen demonstrieren in der Nähe brennender Reifen während einer Demonstration, bei der der Rücktritt des haitianischen Premierministers Henry und eine bessere Lebensqualität gefordert werden. Foto: Odelyn Joseph/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Odelyn Joseph
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Das Wichtigste in Kürze

  • Haiti bittet die internationale Gemeinschaft um Unterstützung.
  • Ministerpräsident Ariel Henry verspricht im Austausch, bald Wahlen abzuhalten.
  • In Haiti kommt es immer wieder zu Gewalt und Demonstrationen.

Angesicht der ausufernden Gewalt in Haiti hat Ministerpräsident Ariel Henry die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. «Wir rufen sie erneut dazu auf, uns dabei zu helfen, die Leistung der Polizei zu verbessern, indem sie ihr angemessene Mittel und Rahmenbedingungen zur Bekämpfung der Korruption und zur Verfolgung von Straftätern zur Verfügung stellt». Dies sagte der Regierungschef in einer am frühen Montag ausgestrahlten Videoansprache.

«Wir bitten sie um finanzielle Unterstützung bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung sowie bei der Verbesserung der Justiz.»

Henry verspricht Wahlen in Haiti

Henry war vor einem Jahr nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse als Premierminister vereidigt worden. Seit Anfang 2020 hat der Karibikstaat kein beschlussfähiges Parlament mehr. Die Präsidenten- und Parlamentswahlen wurden immer wieder verschoben. In seiner Ansprache kündigte Henry nun an, das Land bis Ende des Jahres in die Lage zu versetzen, Wahlen abhalten zu können.

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Ariel Henry - AFP/Archiv

Nach den jüngsten Protesten wegen Benzinknappheit versprach der Regierungschef, dass bald wieder genug Treibstoff zur Verfügung stehe. Er rief die Haitianer zur Ruhe auf und versprach eine Reihe sozialer Programme. «Die nachhaltige Lösung für Haiti besteht darin, überall für Sicherheit zu sorgen, die Wirtschaft anzukurbeln und ausländische Investoren anzuziehen», sagte Henry.

Haiti ist das ärmste Land auf dem amerikanischen Kontinent und leidet seit Jahren unter Korruption, Gewalt und Naturkatastrophen. Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 mit mehr als 220'000 Todesopfern hängt Haiti am Tropf der Entwicklungshilfe. Zudem werden Teile des Landes von kriminellen Banden kontrolliert, die sich immer wieder blutige Kämpfe liefern.

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