Dem einstigen Machthaber von Guinea, Moussa Dadis Camara (59), soll wegen eines Massakers der Prozess gemacht werden. Nun wurde er aus dem Gefängnis befreit.
Moussa Dadis Camara 2008
Moussa Dadis Camara hatte sich 2008 zum Herrscher von Guinea erklärt. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Moussa Dadis Camara herrschte gut ein Jahr bis Ende 2009 als De-Facto-Präsident in Guinea.
  • Zu dieser Zeit kam es zu einem Massaker an Oppositionellen und Massenvergewaltigungen.
  • Bewaffnete haben den Ex-Machthaber am Samstagmorgen aus der Untersuchungshaft befreit.
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Moussa Dadis Camara, einstiger Machthaber von Guinea, wurde gewaltsam aus einem Gefängnis in Guineas Hauptstadt Conakry befreit. Camara muss sich seit September 2022 gemeinsam mit neun weiteren vor Gericht verantworten.

Guinea Moussa Dadis Camara
Unter Moussa Dadis Camara hatten das Militär 2009 in eine Menge von 50'000 Menschen gefeuert. (Archivbild) - keystone

Unter seiner Herrschaft war es 2009 bei einer pro-demokratischen Veranstaltung zu einem Massaker mit 150 Toten und Massenvergewaltigungen gekommen.

Feuergefechte nach Befreiung von Moussa Dadis Camara

Wie unter anderem die «Deutsche Welle» berichtet, habe der Anwalt des einstigen Junta-Chefs dessen Befreiung bestätigt. So habe dieser mitgeteilt: «Ich habe erfahren, dass es eine Freisetzung aus einem Zivilgefängnis in Conakry gab, die meinen Klienten Moussa Dadis Camara betrifft.»

Die 2021 an die Macht gelangte Regierung erklärte, die Landesgrenzen seien geschlossen worden und die Situation unter Kontrolle. Derweil berichteten Zeugen von heftigen Feuergefechten, insbesondere im Regierungsviertel der Hauptstadt. Hierbei kämen auch Kriegswaffen zum Einsatz. Social Media Postings scheinen dies zu belegen.

Moussa Dadis Camara nach Exil in Haft

Camara hatte sich im Dezember 2008, nach dem Tod des damaligen Präsidenten Lansana Conté, zum Machthaber von Guinea erklärt. Knapp ein Jahr später setzte er sich infolge eines Attentats schwer verletzt ins Ausland ab. 2021 war der heute 59-Jährige aus dem Exil nach Guinea zurückgekehrt und kurz darauf festgenommen worden.

In Teilen der Bevölkerung soll der einstige Junta-Chef nach wie vor grossen Rückhalt haben. Wie seine Mitangeklagten bestreitet er alle ihm zur Last gelegten Taten.

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