Gewaltwelle im Kongo sorgt laut UN für 890 Tote
Im Dezember sollen innerhalb von drei Tagen im Kongo 890 Menschen getötet worden sein. Dies geht aus Angaben eines UN-Menschenrechtsbüros hervor.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Westen Kongos sollen im Dezember in drei Tagen 890 Menschen ermordet worden sein.
- Das behauptet ein UN-Menschenrechtsbüro, das sich auf «glaubwürdige Quellen» stützt.
Bei gewalttätigen Zusammenstössen im Westen Kongos sollen im Dezember nach Angaben des UN-Büros für Menschenrechte innerhalb von drei Tagen mindestens 890 Menschen getötet worden sein. Die Bilanz stütze sich auf «Berichte aus glaubwürdigen Quellen», erklärte das UN-Büro am Mittwoch in Genf. Hintergrund der Gewalt in vier Dörfern in der Provinz Mai-Ndombe seien Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen der Banunu und der Batende gewesen.
In den vier Dörfern im Bereich Yumbi seien zwischen dem 16. und 18. Dezember etwa 465 Häuser niedergebrannt oder geplündert worden, darunter Grundschulen und Gesundheitsstationen. 82 Menschen seien verletzt worden. Rund 16'000 Dorfbewohner seien über den Fluss Kongo ins benachbarte Kongo-Brazzaville geflohen.
«Diese schockierende Gewalt muss untersucht werden und die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden», erklärte Michelle Bachelet, die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. «Das ist nötig, um den Opfern dieser Horrorüberfälle gerecht zu werden, um weitere Kämpfe zwischen Bevölkerungsgruppen zu verhindern und um der Frustration und den Gefühlen der ungerechten Behandlung Gehör zu verschaffen.»
Der zentralafrikanischen Kongo wird von zahlreichen Konflikten erschüttert. Im Osten sind zahlreiche Milizen und Rebellen aktiv, denen es häufig vor allem um die Kontrolle der reichen Rohstoffe des Landes geht. In anderen Landesteilen kommt es auch immer wieder zu ethnischen Konflikten.