Angehörige und Unterstützer von mehr als 100 Geiseln, die aus Israel in den Gazastreifen entführt wurden, protestierten in Tel Aviv für ihre Freilassung.
Menschen betrachten in Tel Aviv Fotos von Israelis, die als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Menschen betrachten in Tel Aviv Fotos von Israelis, die als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. (Archivbild) - Petros Giannakouris/AP/dpa

Am 200. Tag nach ihrer Entführung aus Israel in den Gazastreifen haben Angehörige und Unterstützer von mehr als 100 Geiseln mit einer Protest-Aktion in Tel Aviv auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht. Auf dem Platz vor dem Nationaltheater Habima legten sie sich am Dienstag unter anderem in einer Formation auf den Boden und hielten blutrot bemalte Hände in die Höhe. Am jüdischen Pessach-Fest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei erinnert, gebe es für die Geiseln keine Freiheit.

Dies teilten die Familien nach Angaben der Nachrichtenseite «Ynet» mit. «Die Geiseln sterben weg, laut Schätzungen sind schon heute weniger als die Hälfte von ihnen noch am Leben.» Bei dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas und anderer extremistischer Organisationen im israelischen Grenzgebiet waren am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen ermordet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden.

Hoffnung trotz Ablehnung

Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. Bei Strassenprotesten fordern die Angehörigen seit Monaten von der Regierung einen weiteren Deal mit der Hamas zur raschen Freilassung der Geiseln.

Die Hamas hat aber bisher alle Vorschläge internationaler Vermittler abgelehnt. Angehörige der Verschleppten werfen aber auch dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen.

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