Heute Samstag beginnt der G20-Gipfel in der saudischen Hauptstadt Riad. Wegen dem Coronavirus wird das Treffen vor allem Digital gehalten.
Topthemen des Gipfels: Donald Trump gilt sowohl bei der Eindämmung der Pandemie als Bremser als auch beim Kampf gegen die globale Erderwärmung. Foto: Susan Walsh/AP/dpa
Topthemen des Gipfels: Donald Trump gilt sowohl bei der Eindämmung der Pandemie als Bremser als auch beim Kampf gegen die globale Erderwärmung. Foto: Susan Walsh/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der G20-Gipfel in Saudi-Arabien wird in diesem Jahr als Videokonferenz abgehalten.
  • Grund und Thema Nummer eins ist die Corona-Pandemie.
Ad

Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist das zentrale Thema am G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte. Heute Samstag beginnt er als Videokonferenz unter Leitung Saudi-Arabiens.

An den zweitägigen Beratungen werden Bundeskanzlerin Angela Merkel, der chinesische Staatschefs Xi Jinping, Russlands Präsident Wladimir Putin und voraussichtlich ein letztes Mal auch Donald Trump teilnehmen.

G20 riad
Der saudische König Salman vor dem Signet des G20-Gipfels. - Keystone

Donald Trump ist doppelter Bremser an G20-Gipfel

Dem abgewählten, aber noch bis zum 20. Januar amtierenden US-Präsidenten wird bei der zweitägigen Konferenz eine Schlüsselrolle zukommen. Er gilt nicht nur bei der Eindämmung der Pandemie, sondern auch beim zweiten Topthema des Gipfels als Bremser: beim Kampf gegen die globale Erderwärmung.

Donald Trump in Saudi-Arabien
US-Präsident Donald Trump (M) hält bei einer Willkommenszeremonie im Murabba-Palast ein traditionelles Schwert in den Händen. - dpa

Eigentlich sollte der G20-Gipfel ein Grossereignis mit Tausenden Gästen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad werden. Die Corona-Pandemie machte dem Königshaus einen Strich durch die Rechnung. Jetzt konferieren die Staats- und Regierungschefs insgesamt nur etwa sechs Stunden per Video. Die sonst so wichtigen Gespräche unter vier Augen oder in kleinem Kreis am Rande fallen weg.

Trotzdem gibt es einige Erwartungen an die G20, vor allem was Corona angeht. Darum geht es:

Pandemiebekämpfung

Pünktlich zum G20-Gipfel hat es eine Reihe ermutigender Nachrichten zur Zulassung von Corona-Impfstoffen gegeben. Kanzlerin Merkel hofft, dass es schon im Dezember oder kurz nach dem Jahreswechsel so weit sein könnte. Beim Gipfel wird es unter anderem darum gehen, wie dann die Verteilung gestaltet wird.

Virtual G20 Leaders Summit
EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionsvorsteherin Ursula Von Der Leyen an einem Briefing zum G20-Gipfel. - Keystone

UN-Generalsekretär António Guterres machte sich am Freitag noch einmal für die internationale Initiative Covax stark, die Impfstoffe für alle Menschen erhältlich und erschwinglich machen soll.

Der Covax-Initiative haben sich bereits mehr als 150 Länder angeschlossen, darunter auch China, nicht aber die USA.

Schuldenerleichterungen für ärmste Länder

Die Europäische Union will sich bei dem Gipfel für weitere Schuldenerleichterungen für die ärmsten Länder der Welt starkmachen. Damit sollen die Folgen der Corona-Pandemie abgefedert werden. Die Entwicklungsorganisationen One und Oxfam wiesen vor dem Gipfel darauf hin, dass mehr als 200 Millionen Menschen durch die Corona-Krise zusätzlich in extreme Armut abzurutschen drohten.

Die Finanzminister und Notenbankgouverneure der G20 hatten bei ihrem virtuellen Treffen im Oktober 2020 die Verlängerung des Schuldenmoratoriums bis Juni 2021 beschlossen. Eine Entscheidung über eine weitere Verlängerung soll spätestens um Frühjahr fallen.

Klimaschutz

Mit diesem Thema hat sich die G20 in den vergangenen Jahren besonders schwer getan. Der Grund war der Ausstieg von US-Präsident Trump aus dem Pariser UN-Klimaabkommen zur Reduzierung von Treibhausgasen.

klimaschutz china eu
Europäische Unternehmen wollen China beiim Klimaschutz helfen. - dpa

Das Thema machte aus der G20 eine G19 plus 1. Es ist nicht zu erwarten, dass Trump seine Haltung bei seinem wohl letzten Gipfel in irgendeiner Weise ändert. Grosse Fortschritte sind hier also eher nicht zu erwarten.

Menschenrechte

Dann gibt es noch ein Thema, das bei dem Gipfel präsent sein wird, über das man aber wohl kaum reden wird: Die Menschenrechtslage im Gastgeberland Saudi-Arabien.

jamal khashoggi
Der ermordete saudische Journalist Jamal Khashoggi telefoniert während dem WEF 2011. - dpa

Das Königreich steht unter anderem wegen des Mords an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im Istanbuler Generalkonsulat, wegen der Todesstrafe, der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Inhaftierung von Aktivisten massiv in der Kritik.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusDonald TrumpWladimir PutinAngela MerkelXi JinpingNachrichtenEuropäische UnionOxfamArmutTodesstrafeG20-GipfelG20