Führende Aktivisten der Demokratiebewegung in Thailand festgenommen

Keystone-SDA
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Thailand,

Die thailändische Polizei hat neun Aktivisten der Demokratiebewegung in dem asiatischen Staat festgenommen. Dies hatte zuvor ein Strafgericht angeordnet.

Thailand
Die Polizei führt Aktivisten ab. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Thailand wurden neun führende Aktivisten der Demokratie-Bewegung festgenommen.
  • Zu den Inhaftierten gehört auch der Rapper Dechatorn Bamroongmuang.

In Thailand hat die Polizei erneut mehrere führende Mitglieder der Demokratiebewegung festgenommen. Die Sicherheitskräfte hätten ein Strafgericht in Bangkok am Donnerstag aufgefordert, die neun Aktivisten zunächst in Haft zu nehmen. Dies sagte ein Sprecher der Rechtshilfegruppe «Thai Lawyers for Human Rights» der Deutschen Presse-Agentur.

Ihnen würden unter anderem Volksverhetzung, rechtswidrige Versammlung, Blockierung des Strassenverkehrs sowie der Verstoss gegen ein Corona-Notstandsgesetz vorgeworfen, hiess es.

Proteste in Thailand
Dechatorn Bamroongmuang (3.v.l) hält die Finger zum symbolischen Gruss des Widerstands hoch, als er in der Samranrat Polizeistation eintrifft. Der kritisch gegen das einflussreiche Militär singende Rapper und Frontmann der Band Rap Against Dictatorship, ist festgenommen worden. - dpa

Fünf der Aktivisten seien am Donnerstag inhaftiert worden. Darunter der Rapper Dechatorn Bamroongmuang von der Gruppe «Rap for Democracy». Dieser war im Juli bei einer gegen die Regierung gerichteten Demonstration aufgetreten. Vier weitere Menschen waren am Mittwoch festgenommen worden.

Bewegung fordert Entwurf einer neuen Verfassung

Seit Mitte Juli gibt es in Thailand immer wieder Proteste gegen die vom Militär dominierte Regierung. Erst am Sonntag hatten sich 10 000 Menschen am Demokratiedenkmal in Bangkok versammelt. Die Bewegung fordert, dass die Regierung die Einschüchterung von Bürgern und politischen Gegnern stoppt.

Zudem solle sie eine neue Verfassung entwerfen und den Weg für eine Neuwahl ebnen. Bereits in den vergangenen Wochen waren mehrere Aktivisten festgenommen worden. Sie kamen aber grösstenteils nach kurzer Zeit gegen Kaution wieder frei.

Regierung geht hart gegen Oppositionelle vor

Human Rights Watch forderte die internationale Gemeinschaft auf, die thailändische Regierung zu drängen, das harte Vorgehen zu beenden. Und alle Anklagen fallen zu lassen. «Die Vereinten Nationen und die betroffenen Regierungen sollten sich öffentlich gegen die politische Repression in Thailand aussprechen.» Dies sagte Asien-Direktor Brad Adams.

In Thailand ist seit einem Putsch des Militärs 2014 der General Prayut Chan-o-cha an der Macht. Er gilt als Verfechter konservativer thailändischer Werte. Seine Regierung geht hart gegen Gegner und Anhänger der Opposition vor.

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