Am Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa dürfen nach Angaben der Huthi-Rebellen vorläufig wieder Flugzeuge mit humanitären Hilfslieferungen landen.
Abendessen in einer Strasse von Sanaa
Abendessen in einer Strasse von Sanaa - AFP

Maschinen der Vereinten Nationen «und anderer Organisationen» dürften Sanaa wieder anfliegen, meldete der von den Huthi-Rebellen kontrollierte Sender Al-Masirah am Dienstag.

Der Flughafen der von den Huthi-Rebellen kontrollierten Hauptstadt war rund eine Woche lang für den humanitären Flugverkehr gesperrt gewesen. Begründet hatten die Huthi-Rebellen die Sperrung mit Luftangriffen der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition im Jemen, die gegen die Huthis kämpft.

Am Dienstag warfen die Rebellen der Militärkoalition vor, die technische Aufrüstung des Flughafens Sanaa zu blockieren. Kommunikations- und Navigationsgeräte an dem Airport müssten dringend ausgetauscht werden, erklärte die Miliz. Die Vereinten Nationen und internationale Hilfsorganisationen seien darüber informiert worden, dass «der langfristige Betrieb» der vorhandenen Geräte «angesichts ihres Alters nicht garantiert» sei.

Die von Riad geführte Militärkoalition wirft ihrerseits den Huthi-Rebellen vor, für die Sperrung des Flughafens verantwortlich zu sein. Am Wochenende prangerte ein Koalitionssprecher eine «Militarisierung» des Flughafens von Sanaa an. Die Rebellen nutzten diesen als «Hauptquartier für den Abschuss ballistischer Raketen und Drohnen» in Richtung Saudi-Arabien, kritisierte der Sprecher.

In den vergangenen Tagen hatte es im Zusammenhang mit dem Konflikt im Jemen eine Reihe tödlicher Vorfälle gegeben. In Saudi-Arabien wurden zwei Menschen getötet und sieben weitere bei einem Angriff verletzt, für den die Huthi die Verantwortung übernahmen. Danach löste Saudi-Arabien eine grossangelegte Militäroperation im Jemen aus, bei der drei Menschen getötet und sechs verletzt wurden.

Der UN-Sondergesandte Hans Grundberg beklagte die Verschlechterung der Lage. Die Angriffe würden «blindlings» ausgeführt, sie müssten «sofort aufhören», forderte Grundberg.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Zehntausende Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet, Millionen mussten fliehen. Mehr als 80 Prozent der rund 30 Millionen Einwohner sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die UNO und die USA fordern ein Ende des Krieges im Jemen. Nach UN-Angaben kamen durch den Krieg bisher 377.000 Menschen ums Leben.

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