Trotz Zusagen für weitere 600 Millionen Dollar fehlt dem Welternährungsprogramm für Jemen Geld. Rund 13 Millionen Menschen benötigen im Bürgerkriegsland Hilfe.
Binnenvertriebene im Jemen erhalten Hilfslieferung
Binnenvertriebene im Jemen erhalten Hilfslieferung - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA, die EU und weitere Staaten versprechen Jemen mehr finanzielle Hilfe.
  • Trotzdem wird das Welternährungsprogramm die Rationen kürzen müssen.
  • Fast die Hälfte der Bewohner des Bürgerkriegslandes sind auf Hilfe angewiesen.

Mehrere Länder haben hunderte Millionen Euro weitere Hilfszahlungen für das Bürgerkriegsland Jemen zugesagt. Die USA sagten am Mittwoch 290 Millionen Dollar Hilfe zu. Die Europäische Union versprach 119 Millionen Euro.

Laut der Menschenrechtsorganisation Oxfam wurden bei der Geberkonferenz am Rande der Uno-Vollversammlung rund 600 Millionen Dollar neue Hilfen zugesagt. Damit fehlte immer noch eine Milliarde Dollar, um das Uno-Ziel von 3,9 Milliarden Dollar zu erreichen.

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Die Hungersnot im Jemen könnte sich noch verschlimmern. - dpa

David Beasley, Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms, begrüsste die neuen Hilfszusagen. Er erklärte jedoch, dass die Uno-Organisation immer noch nicht über genügend Mittel verfüge. 12,9 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen – das ist fast die Hälfte der Bevölkerung.

Jemen: Millionen Menschen vor Bürgerkrieg geflüchtet

Das Welternährungsprogramm geht demnach davon aus, dass es im Oktober die Rationen für 3,2 Millionen Menschen kürzen muss. Im Dezember werden noch mehr Menschen von den Kürzungen betroffen sein. Nach Uno-Angaben stirbt im Jemen alle zehn Minuten ein Kind an vermeidbaren Ursachen. Beasley sagte, wenn seine Organisation anfange, die Rationen zu kürzen, könnten im nächsten Jahr 400'000 Kinder unter fünf Jahren sterben.

Im Jemen herrscht seit sieben Jahren Krieg zwischen den Regierungstruppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen. Im März 2015 kamen Saudi-Arabien und andere arabische Staaten den Regierungstruppen militärisch zu Hilfe. Hinter den Huthi-Rebellen wiederum steht der Iran. Zehntausende Menschen wurden bereits getötet, Millionen Einwohner mussten flüchten.

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