Im Iran sind erneut drei Gefangene hingerichtet worden. Das teilte die Justizbehörde auf seinem Portal Misan am Mittwoch mit. Demnach soll es sich um drei Mitglieder eines der grössten Drogenkartelle des Landes handeln.
«Stoppt die Hinrichtung in Iran»: Protestaktion gegen das Iran-Regime auf dem Pariser Platz in Berlin.
«Stoppt die Hinrichtung in Iran»: Protestaktion gegen das Iran-Regime auf dem Pariser Platz in Berlin. - Paul Zinken/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Männer waren 2014 zusammen mit drei weiteren Mitgliedern des Kartells verhaftet worden.

Laut Justiz wurden dabei grössere Mengen an Kokain, Opium und Methamphetamin beschlagnahmt.

Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die Anwendung der Todesstrafe im Iran. Erst am Montag gab Misan die Exekution von zwei Männern bekannt, denen Blasphemie vorgeworfen worden war. Für internationale Empörung sorgte zuletzt zudem die Hinrichtung des schwedisch-iranischen Staatsbürgers Habib Chaab vergangene Woche, dem terroristische Aktivitäten zur Last gelegt wurden.

Im Iran sind nach Angaben der UN vom Dienstag in diesem Jahr bereits mindestens 209 Menschen hingerichtet worden. Darunter seien vor allem Personen, die wegen Drogendelikten verurteilt worden waren und unverhältnismässig viele Angehörige von Minderheiten. Im vergangenen Jahr wurden nach UN-Informationen vermutlich mindestens 580 Menschen hingerichtet. Exekutionen erfolgen in der Regel durch Erhängen. Laut den Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch werden in dem Land Geständnisse immer wieder unter Folter erzwungen.

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