Die syrische Armee plant eine Offensive auf die Rebellenprovinz Idlib. Nun hat der türkische Staatspräsident Erdogan zum Handeln aufgerufen.
Recep Tayyip Erdogan reagiert auf die US-Forderungen.
Recep Tayyip Erdogan reagiert auf die US-Forderungen. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan will die Offensive auf Idlib (SYR) nicht einfach so hinnehmen.
  • Die ganze Welt werde den Preis dafür bezahlen, wenn nichts unternommen werde, sagt er.

Angesichts einer bevorstehende Offensive der syrischen Armee auf die Rebellenprovinz Idlib hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zum Handeln aufgerufen. «Wenn die internationale Gemeinschaft, einschliesslich Europa und den USA es versäumt, jetzt etwas zu unternehmen, werden nicht nur unschuldige Syrer, sondern die gesamte Welt den Preis zahlen», schrieb Erdogan in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag für das «Wall Street Journal».

Die Welt müsse ihre Eigeninteressen beiseite legen und eine politische Lösung finden. Das «nächste Blutvergiessen» zu vermeiden, sei aber nicht nur Pflicht des Westens, auch Russland und der Iran seien dafür verantwortlich, die «humanitäre Katastrophe» in der Region zu beenden.

Erdogan betonte, dass eine Offensive des syrischen Regimes zudem Sicherheitsrisiken für die Türkei, Europa und darüber hinaus berge.

Idlib ist der letzte grosse Rückzugsort für Rebellen in Syrien. Die Regierung in Damaskus droht, die Provinz einzunehmen, nachdem zuletzt diplomatische Versuche für eine Entspannung gescheitert waren. Am Wochenende hatte die Luftwaffe von Präsident Baschar al-Assad zusammen mit Kampfjets der verbündeten Russen heftige Angriffe auf Idlib geflogen.

Syrien und Russland wollen in Idlib nach eigenen Angaben «Terroristen» bekämpfen. In der Region ist die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die sich früher Al-Nusra-Front nannte, sehr stark. Die Türkei unterstützt in Syrien gemässigte Rebellen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

IdlibRecep Tayyip ErdoganBaschar al-AssadWall Street