Mehr als zwei Tage nach den Abstimmungen wurden in Pakistan die Ergebnisse der Parlamentswahl veröffentlicht. Unabhängige Kandidaten wurden stärkste Kraft.
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Pakistans Ex-Premier sitzt im Gefängnis. Zahlreiche Menschen fordern seine Freilassung. - keystone

In Pakistan sind die Endergebnisse der Parlamentswahl mit grosser Verzögerung veröffentlicht worden. Mehr als zwei Tage nach den Abstimmungen waren am Sonntag 99 Prozent der Wahlkreise ausgezählt, wie aus einer Statistik der Wahlkommission hervorging. Unabhängige Kandidaten, die zum grössten Teil Verbindungen zum inhaftierten Ex-Premier Imran Khan und dessen Oppositionspartei PTI haben, wurden mit 101 von 266 Parlamentssitzen stärkste Kraft.

Die Muslimliga PML-N des Wahlfavoriten Nawaz Sharif folgte mit 75 Mandaten, Pakistans Volkspartei PPP um Ex-Aussenminister Bilawal Bhutto Zardari landete mit 54 Sitzen auf dem dritten Platz. Elf weitere Parteien ziehen mit insgesamt 34 Mandaten in die Nationalversammlung. Die Ergebnisse stellen die Atommacht vor eine schwierige Regierungsbildung. Sowohl Khans Oppositionspartei als auch der Wirtschaftsmogul Sharif beanspruchen den Wahlsieg für sich. Sharif dürfte mit einer Koalition jedoch die besten Chancen haben.

Pakistans Wahlen waren überschattet von Internetsperren und Manipulationsvorwürfen. Aus zwei Wahlkreisen gab es zunächst keine Ergebnisse, in einem der Fälle wurde wegen der Ermordung eines Kandidaten nicht abgestimmt.

Seit der Unabhängigkeit Pakistans vor über 75 Jahren infolge der Teilung Britisch-Indiens kam es immer wieder zu Unruhen und Instabilität im Land. Mehr als die Hälfte dieser Zeit regierte das Militär. Auch unter den zivilen Regierungen galten Generäle als die Kraft, die über Erfolg oder Scheitern der politischen Führung entscheiden konnten.

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