Nach dem Putsch in Mali haben westafrikanische Nachbarstaaten einen raschen Übergang zu einer Zivilregierung und Wahlen binnen zwölf Monaten gefordert.
Militärs in Bamako
Militärs in Bamako - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sanktionen bleiben vorerst bestehen.

Nach einem virtuellen Gipfeltreffen forderten die Mitglieder der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) die Militärjunta in Mali am Freitag auf, «unverzüglich einen zivilen Übergang einzuleiten», damit eine Regierung Parlaments- und Präsidentschaftswahlen innerhalb eines Jahres vorbereiten könne.

Ecowas-Präsident Mahamadou Issoufou erklärte, eine Aufhebung der nach dem Putsch verhängten Sanktionen hänge von der Erfüllung dieser Forderungen ab. «Ein Staatsstreich ist eine schwere Krankheit für ein Land», sagte der nigrische Präsident. «Um sie zu heilen, gibt es nur ein Rezept: Sanktionen.» Zu den Ecowas-Sanktionen gehören Grenzschliessungen und ein Stopp aller Waren- und Finanzflüsse.

Soldaten der malischen Armee hatten am Dienstag vergangener Woche einen Militärstützpunkt nahe der Hauptstadt Bamako besetzt und geputscht. Präsident Ibrahim Boubacar Keita verkündete nach seiner Festnahme und unter dem Druck der Militärs seinen sofortigen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments, um nach eigenen Angaben ein Blutvergiessen zu verhindern. Am Donnerstag wurde Keita schliesslich freigelassen.

Keita stand seit geraumer Zeit unter Druck, weil es ihm unter anderem nicht gelungen war, die seit 2012 andauernden Angriffe von Islamisten vor allem im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen.

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