Anlässlich des Jahrestags der Studentenproteste von 1962 sind in Myanmar landesweit zahlreiche Menschen auf die Strasse gegangen.
Demonstranten in Yangon
Demonstranten in Yangon - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 7. Juli 1962 fanden in Myanmar die historischen Studentenproteste statt.
  • Das Militär erschoss damals dutzende Studenten und sprengte das Haus eines Studentenbunds.
  • Am Mittwoch aus Protest gegen die heute ähnliche Lage hunderte auf die Strasse.

In der Wirtschaftsmetropole Yangon versammelten sich am Mittwoch rund hundert Menschen. Dies, um an die Proteste gegen die damalige Junta zu erinnern. Und, um der aktuellen Militärführung zu trotzen.

«Bewahrt den Geist des 7. Juli und bekämpft die Militärdiktatur», riefen sie und warfen bunte Rauchbomben.

Myanmar Studenten
Studenten protestieren gegen die Machtübernahme des Militärs am 7. Juli 2021, in der Stadt Kyauktada in Yangon. - keystone

Menschen erinnern an Widerstand gegen frühere Junta. Kurz darauf löste sich der Protest auf. Die Demonstranten verschwanden in Seitenstrassen oder sprangen in wartende Autos, um sich vor der Polizei in Sicherheit zu bringen.

Proteste auch in Mandalay

Auch in der zweitgrössten Stadt Mandalay versammelten sich dutzende Menschen zum Protest. In der Region Sagaing verbrannten mehrere Demonstranten eine Armeeflagge, wie auf Bildern in den Online-Netzwerken zu sehen war.

Das Militär hatte in Myanmar Anfang Februar die Macht an sich gerissen. Seitdem wurde De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit einer Reihe von strafrechtlichen Anschuldigungen überzogen.

myanmar (birma)
Im Februar 2021 gab es einen Militärputsch in Myanmar (Birma). - dpa

Die Junta sieht sich seit dem Putsch massiven Protesten gegenüber. Beim Vorgehen der Armee gegen Oppositionelle wurden nach Angaben von Beobachtern mehr als 880 Menschen getötet.

Militär erschoss einst dutzende Studenten

Myanmar wurde seit 1962, rund einem Jahrzehnt nach seiner Unabhängigkeit von Grossbritannien, fast ununterbrochen vom Militär regiert. Im Rahmen der Studentenaufstände vom 7. Juli wurden damals Dutzende Studenten erschossen. Am Folgetag wurde gar das Gebäude eines Studentenbunds gesprengt.

2011 gelang eine kurzzeitige Loslösung von der strengen Militärregierung, es wurden wirtschaftliche und politische Reformen eingeführt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Aung San Suu KyiProtestSchweizer Armee