Bis zuletzt hat Zuma gepokert. Er wollte noch ein paar Monate länger Südafrikas Präsident bleiben. Doch jetzt wurde es der Regierungspartei ANC zu bunt.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die südafrikanische Regierungspartei ANC hat nun offiziell Präsident Jacob Zuma zum Rücktritt aufgefordert.
  • Als aussichtsreicher Kandidat für das Präsidentenamt gilt der bisherige Vizepräsident Cyril Ramaphosa.

Südafrikas Regierungspartei ANC hat den umstrittenen Staatschef Jacob Zuma offiziell zum Rücktritt aufgefordert. Der Staatschef müsse im Interesse des Landes rasch seinen Amtsverzicht erklären, sagte Generalsekretär Ace Magashule am Dienstag. Der 75-Jährige Zuma steht im Zentrum massiver Korruptionsvorwürfe. Auf ihm soll nun der im Dezember neu gewählte Parteivorsitzende und bisherige Vizepräsident Cyril Ramaphosa (65) nachfolgen.

Cyril Ramaphosa gilt als aussichtsreicher Kandidat fürs Präsidentenamt.
Cyril Ramaphosa gilt als aussichtsreicher Kandidat fürs Präsidentenamt. - dpa

Dies ist das Ergebnis einer 13-stündigen Marathonsitzung des erweiterten Vorstands des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) vom Montag.

Die Rücktrittsaufforderung hat theoretisch keine rechtliche Wirkung. Praktisch kann sich der Präsident nun aber nicht mehr an der Macht halten. Zuma weigerte sich zuletzt noch zurückzutreten. Sollte er dies nicht tun, droht ihm wohl ein Amtsenthebungsverfahren im Parlament. Zumas zweite Amtszeit würde regulär erst mit der Präsidentschaftswahl 2019 enden.

Ramaphosa ist seit der Überwindung des rassistischen Apartheid-Regimes in Südafrika in den 1990er-Jahren Politiker, zuvor war er lange ein wichtiger Gewerkschaftsführer. Zudem machte Ramaphosa später als Unternehmer ein auf 450 Millionen Dollar geschätztes Privatvermögen, was ihm den Ruf eines pragmatischen und kompetenten Managers eingebracht hat.

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