Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann schockierte Bewohner eines kleinen portugiesischen Dorfes mit dem ständigen Tragen einer Waffe. Zeugen erzählen.
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Fall Maddie McCann: Die Dreijährige war 2007 aus einer Appartementanlage in Portugal verschwunden. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Hauptverdächtige im Fall Maddie soll ständig eine Waffe bei sich getragen haben.
  • Das Dorf, in welchem er lebte, zeigte sich schockiert über das Verhalten.
  • Er soll auch Drogen an minderjährige Mädchen verkauft haben.

Nach einem Durchbruch im Fall Maddie McCann bekommt die tragische Geschichte des verschwundenen Mädchens wieder grosse mediale Aufmerksamkeit. Immer mehr Details zum neuen Hauptverdächtigen Christian B. (43) kommen ans Licht. Auf Zeugenaufrufe wird stark reagiert.

Christian B. lebte in einem Dorf unweit des Algarve-Ressorts, aus welchem Maddie im Mai 2007 spurlos verschwand.

B. terrorisierte Dorf mit Waffe

Nun wurde publik, dass der Verdächtige das kleine Dorf stark verängstigte, indem er ständig eine Waffe bei sich trug. Anwohner hatten regelrecht Angst vor seinem Anblick, berichtet die «Daily Mail».

Lia Silva, eine Bewohnerin des Dorfes Foral behauptete, dass B. die Waffe als Angstmacher verwendete. «Alle hier waren absolut verängstigt, wenn er da war», sagte sie. «Mir wurde erzählt, dass er immer eine Waffe im Holster trug, wenn er hier war.»

Maddie McCann
Christian B. ist der Hauptverdächtige im Fall von Maddie McCann. - Privat/Screenshot bild.de

Viele Dorfbewohner empfanden dieses Verhalten als abschreckend. Denn im Jahr 2007 brauchte man in Portugal keine Lizenz, um eine Waffe zu tragen.

Die deutschen Behörden, im Gegensatz zu den britischen, gehen davon aus, dass Maddie tot ist. Silva begrüsse daher, dass die Polizei auf der Suche nach der Leiche auch ihr Grundstück durchsuche. «Ich möchte nur, dass die Eltern eine Antwort bekommen.»

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Die Britin Madeleine McCann lächelt auf einem undatierten Kinderfoto vor ihrem Verschwinden vor 14 Jahren. - dpa

Hauptverdächtiger verkaufte Drogen an Minderjährige

Das Anwesen, welches Silva an eine deutsche Frau vermietete, wurde zwischen 2007 und 2009 als Heim für «schwierige» Jugendliche genutzt. Der Hauptverdächtige im Fall Maddie soll das Anwesen regelmässig besucht haben und die Leiterin des Heims gekannt haben.

Eine Nachbarin behauptet, B. und seinen Van «sofort» erkannt zu haben, als Bilder im Fernsehen auftauchten. Sie fordert nun, dass die ehemaligen Mieter des Hauses mit der Sache konfrontiert werden.

Fall Maddie
Das von der Metropolitan Police zur Verfügung gestellte, undatierte Bild zeigt einen Caravan vom Typ VW T3 Westfalia. - dpa

Denn nicht nur die dort wohnenden Jugendlichen besuchten das Haus regelmässig. Auch junge Kinder, oftmals Mädchen, waren dort zu sehen.

«Es waren auch immer seltsame Leute vor Ort», erzählte sie. «Dieser Christian kam 2007 an. Ich mochte nicht, wie er war.»

Man munkelte, dass ein Mädchen im Haus von ihm schwanger wurde und daraufhin weglief, so eine Nachbarin. Das lasse sie darüber nachdenken, was wohl sonst noch in diesem Haus abgelaufen sei.

Maddie McCann
Hier hatte Christian B. im Jahr 2007, als Maddie McCann verschwand, gewohnt. - Keystone

Weiter soll B. Drogen an minderjährige Mädchen verkauft haben – und sexuelle Handlungen als Bezahlung akzeptiert haben.

Die Portugiesin verrät: «Er gab den Mädchen Cannabis und andere Dinge, die sie wollten, und im Gegenzug gaben sie ihm Sex.» Dies diente als Art Sachzahlung, da die Mädchen oftmals kein Geld hatten für Drogen.

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