Rund 85 Prozent der Koalas in Australien sind mit Chlamydien infiziert. Nun wird befürchtet, dass sie in Australien aussterben könnten.
Chlamydien
Rund 85 Prozent der Koalas in Australien haben eine Chlamydien-Infektion. - Zoo Zürich, Marcel Rothmund
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Chlamydien-Infektion kann beim Menschen zur Unfruchtbarkeit führen.
  • Auch die Koalas in Australien sind davon betroffen.
  • Mittlerweile haben sich rund 85 Prozent der Tiere mit Chlamydien infiziert.

Eine Chlamydien-Infektion gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Rund 100 Millionen Menschen leiden weltweit unter der Ansteckung, die schlimmstenfalls zur Unfruchtbarkeit führen kann.

Nicht nur Menschen können sich mit den lästigen Bakterien infizieren. Eine Übertragung kann bei Koalas zu deren Erblindung führen. Ausserdem können sich Zysten im Fortpflanzungstrakt der Tiere bilden. Dies könne zu Unfruchtbarkeit führen und so den Bestand gefährden.

Australiens Koalas sind wegen Chlamydien «keine lebensfähige Bevölkerung mehr»

Nach 2010 seien rund 10 Prozent der Koalas in Australien mit Chlamydien infiziert gewesen, berichtet «CNN». Im Jahr 2015 sei die Zahl auf rund 60 Prozent gestiegen – gegenwärtig liege sie bei 85 Prozent.

Mark Krockenberger, Professor für Veterinärpathologie an der Universität von Sydney, erklärt, dass Koalas in Australien «keine lebensfähige Bevölkerung mehr» sind. Dies wegen der Unfruchtbarkeit, welche die Infektion mit sich bringt.

Antibiotika kann nicht eingesetzt werden, da durch deren Einnahme die Darmflora der Tiere zerstört wird. Wegen der Krankheit drohen die Tiere im ganzen Land auszusterben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BakterienCNN