Chiles Regierung hat zum ersten Mal mit den Gewerkschaften über die seit Wochen andauernden Proteste beraten.
Chile
Chiles Polizei geht mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vor. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Mitte Oktober kommt es in Chile regelmässig zu Protesten.
  • Erstmals haben sich Regierungsmitglieder mit den Gewerkschaften getroffen.
  • Diese fordern unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns.

Mitglieder der konservativen Regierung von Präsident Sebastián Piñera kamen am Donnerstag mit Vertretern des Bündnisses Tisch der sozialen Einheit zusammen, dem unter anderem der Gewerkschaftsdachverband CUT und die Lehrergewerkschaft angehören, die zu vielen der Demonstrationen aufgerufen haben.

Die Gewerkschaften seien nicht bereit, «hinter dem Rücken der Leute» mit der Regierung zu verhandeln, stellte Mario Aguilar von der Lehrergewerkschaft nach dem Treffen klar, das von Innenminister Gonzalo Blumel geleitet wurde. Die Forderungen der Protestbewegung seien klar, die Regierung müsse nun darauf antworten.

Protest in Chile
Regierungskritische Demonstranten schützen sich in Santiago de Chile vor einem Wasserwerfer. - dpa

Die Gewerkschaften und viele Demonstranten fordern unter anderem eine Erhöhung des Mindestlohns und eine Reform des privaten Rentenversicherungssystems.

Proteste seit Mitte Oktober

Die teilweise gewaltsamen Proteste in Chile hatten Mitte Oktober begonnen. Sie richteten sich zunächst gegen eine Erhöhung der Ticketpreise im öffentlichen Nahverkehr. Die Demonstranten kritisieren aber auch niedrige Löhne, hohe Kosten für Bildung und Gesundheit sowie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in dem südamerikanischen Land.

Inzwischen gibt es in der Hauptstadt Santiago de Chile und anderen Städten fast täglich Proteste, die immer wieder in Gewalt umschlagen. Es gab bereits 23 Tote und mehr als 2000 Verletzte, immer wieder kommt es auch zu Plünderungen und Brandstiftungen.

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