Am Sonntag wählt die Bevölkerung in Chile einen neuen Präsidenten. Ein linker und ein rechter Politiker gelten als Favoriten.
Proteste in Chile
Ein Demonstrant rennt während eines Protestes in Santiago weg. Bei den anhaltenden Unruhen in ganz Chile sind mindestens zehn Menschen umgekommen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Chile wird am Sonntag ein neuer Präsident gewählt.
  • Favoriten sind der linke Gabriel Boric und der Rechtsaussen-Kandidat José Antonio Kast.

Die Chilenen wählen am Sonntag einen neuen Präsidenten. In der ersten Runde bewerben sich sieben Kandidaten um das höchste Staatsamt. Zu den Favoriten zählen der erst 35-jährige Linkspolitiker Gabriel Boric und der deutschstämmige Rechtsaussen-Kandidat José Antonio Kast.

Notstand erklärt

Erreicht kein Bewerber die absolute Mehrheit, treffen die beiden stärksten Kandidaten im Dezember bei einer Stichwahl aufeinander. Neben dem Präsidenten werden am Sonntag auch alle Abgeordneten und die Hälfte der Senatoren neu gewählt.

Chile galt lange als Musterland in Südamerika, jetzt befindet sich der 19-Millionen-Einwohner-Staat im Krisenmodus. Wegen Brandanschlägen und Attacken radikaler Indigener vom Volk der Mapuche hat die Regierung in einigen Regionen den Notstand erklärt. Präsident Sebastián Piñera entging vor wenigen Tagen nur knapp einem Amtsenthebungsverfahren wegen eines zweifelhaften Bergbau-Deals.

Chile Protests
In Chile gingen Menschen vor zwei Jahren mehrere Wochen lang immer wieder zu Demonstrationen. - keystone

Ausserdem wird gerade eine neue Verfassung ausgearbeitet. Der aktuelle Text stammt noch aus der Zeit der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet (1973-1990). Die neue Verfassung war eine der Forderungen der Demonstranten, die vor zwei Jahren gegen die Regierung auf die Strasse gingen. Rund 30 Menschen kamen damals ums Leben, Hunderte wurden zum Teil schwer verletzt.

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