Die konservative Keiko Fujimori und der linke Pedro Castillo kämpfen in Peru um die Präsidentschaft. Ein Teil-Ergebnis zeigt ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Die konservative Keiko Fujimori und der linke Pedro Castillo kämpfen in Peru um die Präsidentschaft.
Die konservative Keiko Fujimori und der linke Pedro Castillo kämpfen in Peru um die Präsidentschaft. - sda - KEYSTONE/AP/Martin Mejia
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Präsidentenwahl in Peru zeichnet sich ein Kopf-an-Kop-Rennen ab.
  • Die Kandidaten sind die rechte Populistin Keiko Fujimori und der Linke Pedro Castillo.

Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaft in Peru: Nach der Auszählung von mehr als 94 Prozent der Stimmen liegen die rechtspopulistische Kandidatin Keiko Fujimori und der linksgerichtete Bewerber Pedro Castillo weiterhin dicht beieinander.

Nachdem zunächst Fujimori knapp in Führung gelegen hatte, schob sich Castillo den jüngsten Teilergebnissen zufolge mit 50,1 Prozent der Stimmen an seiner Konkurrentin vorbei, die nun auf 49,8 Prozent kam.

Pedro Castillo
Bei der Präsidentenwahl in Peru liegt der Linkskandidat Pedro Castillo überraschend vorne. - dpa

Castillo, Gewerkschafter und Lehrer, profitierte davon, dass immer mehr Ergebnisse aus den Wahllokalen auf dem Land, seiner Wählerbastion, eintrafen. Bis zur Verkündung eines offiziellen Endergebnisses könnten aber noch mehrere Tage vergehen.

Stimmen aus dem Ausland kommen noch

Mehr als eine Million Stimmen von Peruanern, die im Ausland abgestimmt haben, müssen noch ausgezählt werden. Der 51-jährige Castillo hatte seine Anhänger am Sonntag zur Ruhe aufgerufen. «Sie haben unsere Stimmen noch nicht ausgezählt», sagte er. Seine Partei geniesst besonders in ländlichen Regionen einen starken Rückhalt.

Auch Fujimori mahnte zur Zurückhaltung: «Angesichts des schmalen Abstandes müssen wir vorsichtig sein - und das sage ich für alle Peruaner». Beide Kandidaten hatten bei ihrer Stimmabgabe am Sonntag versprochen, das Wahlergebnis zu akzeptieren.

Keiko Fujimori
Keiko Fujimori, die Tochter des ehemaligen peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori, kandidierte schon dreimal fürs Präsidentenamt in Peru. - dpa

Die 46-jährige Fujimori, Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori, bewarb sich bereits zum dritten Mal um das höchste Staatsamt. 2011 und 2016 landete sie in der Stichwahl jeweils knapp hinter ihren Konkurrenten, dieses Jahr unterlag sie in der ersten Runde überraschend Castillo.

Fujimori steht in der Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht unter Korruptionsverdacht und verbrachte insgesamt 16 Monate in Untersuchungshaft.

Peru wurde von Pandemie stark getroffen

Der Sieger der Stichwahl steht vor einer schwierigen Herausforderung: Peru leidet unter einer Rezession und ist weltweit das Land mit der höchsten Corona-Sterblichkeitsrate im Verhältnis zur Bevölkerungszahl.

In dem Land mit 33 Millionen Einwohnern starben durch die Pandemie bislang 184'000 Menschen. Zwei Millionen Menschen haben während der Pandemie ihren Job verloren. Knapp ein Drittel der Bevölkerung lebt in Armut.

Coronavirus - Peru
Blick auf den Friedhof El Cebollar während einer Beerdigung mitten in der Corona-Pandemie. Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru. - dpa

Das Land erlebte zudem eine lange Phase politischer Instabilität: In den vergangenen drei Jahren wechselte vier Mal der Staatschef und sieben der letzten zehn Präsidenten wurden entweder wegen Korruption verurteilt oder Ziel von Ermittlungen.

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