In Bulgarien steht die Parlamentswahl an. Präsident Rumen Radew ruft zur aktiven Stimmbeteiligung auf. Bojko Borissow hofft auf eine Mehrheit seiner Partei.
Rumen Radew Bojko Borissow
Der bulgarische Präsident Rumen Radew spricht am europäischen Sitz der Uno in Genf. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Parlamentswahlen in Bulgarien werden heute Sonntag wiederholt.
  • Staatspräsident Rumen Radew fordert deshalb eine aktive Stimmbeteiligung der Bevölkerung.
  • Ex-Ministerpräsidenten Bojko Borissow könnte eine Mehrheit für seine Partei erreichen.

Bei der erneuten Parlamentswahl in Bulgarien hat Staatspräsident Rumen Radew am Sonntag die Bevölkerung zur aktiven Beteiligung aufgerufen. «Das Wichtigste heute ist, dass die Bulgaren herausgehen und massenhaft wählen», sagte er nach seiner Stimmabgabe in Sofia. So könne es ein legitimes Parlament geben, das eine «energische, berechenbare und legitime Regierung» zustande bringe.

Bojko Borissow
Bojko Borissow, ehemaliger Ministerpräsident von Bulgarien, kommt zum Westbalkan-Gipfel. - Keystone

Dies ist die zweite Parlamentswahl in Bulgarien innerhalb von nur gut 100 Tagen. Nach der Abstimmung vom 4. April konnten sich die zerstrittenen Parteien nicht auf eine Koalitionsregierung einigen. Staatschef Radew löste das Parlament daraufhin auf und setzte eine Übergangsregierung ein.

Bei der aktuellen Wahl wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet. Und zwar einerseits der bürgerlichen Partei GERB des Ex-Ministerpräsidenten Bojko Borissow. Und andererseits der populistischen «Es gibt so ein Volk» ITN des Entertainers Slawi Trifonow. Drittstärkste Kraft dürften die Sozialisten (Ex-KP) werden.

Korruptionsvorwürfe gegen Bojko Borissow

Bis zu sieben Parteien könnten in die Volksversammlung in Sofia einziehen. Die Parteien des Anti-Borissow-Lagers werfen dem früheren Regierungschef Bojko Borissow korrupte Amtsführung vor. Und schliessen eine Koalition mit seiner GERB-Partei aus.

Die GERB hatte die reguläre Parlamentswahl im April zwar mit gut 26 Prozent gewonnen, konnte aber keine Koalitionspartner mehr finden. Die Partei ITN erhielt 17,6 Prozent der Stimmen und wollte als zweitstärkste politische Kraft keine Minderheitsregierung bilden.

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