Brasilien: Erste indigene Ministerin unter Lula vereidigt
Sônia Guajajara ist die erste indigene Ministerin von Brasilien. Vorstehen wird sie dem von Lula neugeschaffenen Ministerium für indigene Völker.

Das Wichtigste in Kürze
- Sônia Guajajara wird zu Brasiliens erster indigenen Ministerin.
- Sie wird der Kopf des neuen Ministeriums für indigene Völker.
- Durch den Sturm des Regierungsviertels musste die Vereidigung verschoben werden.
Mit der Indigenen-Anführerin Sônia Guajajara schlägt Brasilien ein neues Kapitel auf: Am Mittwoch (Ortszeit) ist die ehemalige Koordinatorin des indigenen Dachverbandes Abip in Brasília als erste indigene Ministerin vereidigt worden. Zukünftig wird sie dem von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva neu geschaffenen Ministerium für indigene Völker vorstehen. Guajajara ehrte bei der Zeremonie den britischen Journalisten Dom Phillips und den Indigenen-Experten Bruno Pereira. Beide waren im vergangenen Jahr im Amazonas-Gebiet ermordet worden.
In Anwesenheit Lulas wurde auch Anielle Franco als Ministerin für die Gleichstellung ethnischer Gruppen in das Amt in Brasilien eingeführt. Sie ist die Schwester der von Paramilitärs getöteten Stadträtin Marielle Franco.

Der Links-Politiker Lula hatte sich Ende Oktober in einer Stichwahl gegen den rechten damaligen Amtsinhaber Jair Bolsonaro durchgesetzt. Der 77-Jährige war bereits von Anfang 2003 bis Ende 2010 Präsident des grössten Landes Lateinamerikas. Er hatte sein Amt am 1. Januar 2023 angetreten.
Die Vereidigung Guajajaras und Francos war nach dem Sturm radikaler Bolsonaro-Anhänger auf das Regierungsviertel am Sonntag verschoben worden.