Welche Folgen die Brände in Australien haben könnten, wird ganz allmählich sichtbar. Immerhin: Aus einem Nationalpark kommt eine gute Nachricht.
Ein Hubschrauber über dem Wollemi National Park im Bundesstaat New South Wales. Foto: Npws/NPWS/AAP/dpa
Ein Hubschrauber über dem Wollemi National Park im Bundesstaat New South Wales. Foto: Npws/NPWS/AAP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Brände in Australien wüten weiter, unzählige Tiere starben.
  • Eine gute Nachricht gibt es für Urzeit-Bäume, die vor den Feuern gerettet werden konnten.

Viele Menschen in den Brandgebieten von Australien stehen vor den Trümmern ihrer Existenz, für die einheimischen Tiere gibt es eine besondere Gefahr. Vögel, Eidechsen und Nagetiere fallen nun leichter Raubtieren wie Füchsen und Katzen zur Beute.

Die Tiere hätten bei den Bränden viel von ihren Schutzräumen verloren, sagte Sally Box, Australiens Beauftragte für bedrohte Arten, dem Radiosender ABC. «Das macht sie noch verwundbarer, zur Beute zu werden.» Das sei ein echtes Risiko. «Es ist eine der sekundären Folgen von Feuer.

Wollemi-Bäume galten als ausgestorben

Eine gute Nachricht in Sachen Naturschutz kam aus dem Wollemi Nationalpark nordwestlich von Sydney, der Teil eines Unesco-Welterbe-Gebiets ist. Dort sorgten Spezialkräfte dafür, dass die Wollemien eines der «Mega-Feuer» überlebten, wie die Regierung von New South Wales bestätigte. Diese Bäume galten bis zu ihrer Entdeckung in dem Park 1994 als ausgestorben. Sie stehen auf einem geheimgehaltenen Gebiet.

Weollemi
Die Buschfeuer im Wollemi-Nationalpark. - dpa

Den Helfern gelang es, sie mit einem Bewässerungssystem und Feuerschutzmitteln zu retten, sie nutzten dafür auch Hubschrauber. «Das Feuer ist durchgezogen, wir hatten ein paar Tage dichten Rauch und konnten nicht sehen, ob sie beschädigt wurden. Wir haben mit angehaltenem Atem gewartet», sagte der zuständige Umweltminister Matt Kean dem Sender ABC.

Einige Wollemien seien verkohlt, wohl zwei verbrannt. Aber der Bestand von 200 Bäumen ist demnach noch da. Die Wollemien hätten die Dinosaurier überlebt, so Kean. Jetzt sehe es so aus, als hätten sie es Dank der Feuerwehrleute geschafft.

Brände wüten seit Monaten

Seit Monaten wüten vor allem im Südosten Australiens heftige Brände, nach Angaben der Regierung starben 28 Menschen. Mehr als 11,8 Millionen Hektar standen in Flammen.

Zu den einheimischen Tieren, um die sich die Experten grosse Sorgen machen, gehören zum Beispiel die Schmalfussbeutelmaus und der Braunkopfkakadu auf der Känguru-Insel im Süden des Landes.

Buschbrände in Australien
10.01.2020, Australien, Kangaroo Island: Tierärzte und Freiwillige behandeln Koalas im «Kangaroo Island Wildlife Park» auf der Känguru-Insel. Wegen der verheerenden Buschfeuer in Australien sind nach jüngsten Expertenschätzungen mindestens eine Milliarde Tiere ums Leben gekommen. Foto: David Mariuz/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Koalas sind besonders verletzlich. Überstehen sie die Flammen, kommt es vor, dass sie von Autos überfahren oder von Hunden und Katzen attackiert werden. Ausserdem haben sie ihre Nahrung verloren: Viele Eukalyptus-Wälder brannten nieder. Seit September, den ersten Feuern, sollen nach Schätzungen um die 33'000 Koalas verendet sein.

Hoffen auf Regen

Die Population ist auf verschiedene Gebiete in Australien verteilt, die Folgen der Feuer sind dort jeweils unterschiedlich, wie die Expertin Sally Box erläuterte. «Es wird einige Zeit brauchen, sich anzusehen, was das für die Zahl der Koalas bedeutet.» Vor den Feuern lag die Population der Beutelsäuger laut der australischen Koala-Stiftung bei etwas 80'000 Tieren.

Der Kampf gegen die Flammen ist nicht vorbei, auch wenn der Regen den Feuerwehrleuten etwas half. Im südöstlichen Bundesstaat New South Wales etwa gab es noch etwa 80 Feuer. Der ersehnte Niederschlag und Gewitter könnten neue Risiken bringen: Überschwemmungen und umstürzende Bäume.

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