Die Ukraine verstärkt den Kampf gegen die Flammen in den radioaktiv belasteten Wäldern in der Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl.
Ukraine Tschernobyl
Die Ukraine verstärkt den Kampf gegen die Flammen in den radioaktiv belasteten Wäldern in der Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Feuerwehr stockt ihre Männer beim Brandherd rund um Tschernobyl auf.
  • Derzeit sind rund 320 Einsatzkräfte vor Ort.
  • Durch das Feuer könnten radioaktive Teilchen aufgewirbelt werden.

Die Ukraine verstärkt den Kampf gegen die Flammen in den radioaktiv belasteten Wäldern um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl. Der Katastrophenschutz erhöhte am Donnerstag die Einsatzkräfte noch einmal um rund 50 auf mehr als 320 Mann.

Die Löscharbeiten dauern mittlerweile schon sechs Tage. Die Feuerwehr werde von drei Flugzeugen und drei Helikoptern unterstützt, hiess es.

Rauch aus Tschernobyl auf dem Weg nach Kiew

Nordwestwind trägt den Rauch aktuell in Richtung der Hauptstadt Kiew. Die Behörden versichern jedoch weiterhin, dass es keine erhöhte Strahlung in den benachbarten bewohnten Gebieten gebe. Im Bereich der Löscharbeiten gebe es an einzelnen Abschnitten erhöhte Werte.

Waldbrände in Tschernobyl
Rauchschwaden steigen von einem Waldbrand in der radioaktiv belasteten Sperrzone um das Kernkraftwerk Tschernobyl auf. - dpa

Nach der Explosion des Blocks vier im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 wurden radioaktiv belastete Landstriche um die Atomruine gesperrt. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Das Gebiet ist aber für geführte Touristen zugänglich.

Meteorologen führen die vielen Brände aktuell auf die fehlende Schneedecke im Winter und die Trockenheit zurück. Im Frühjahr verbrennen Dorfbewohner traditionell Laub und trockenes Gras und verursachen so unkontrollierte Feuer.

27-Jähriger für Brand in der Sperrzone verantwortlich

Die aktuellen Feuer vernichteten nach jüngsten Angaben der Behörden etwa 35 Hektar um Tschernobyl. Mehrere Bewohner, die mittlerweile in die verlassene Kleinstadt Poliske zurückkehrt sind, wurden in Sicherheit gebracht. Die Kontrollpunkte zum Sperrgebiet wurden geschlossen.

Ein 27-Jähriger habe inzwischen gestanden, für den Brand von fünf Hektar Wald in der Sperrzone verantwortlich zu sein, hiess es. Der vorbestrafte Mann gab als Grund an, aus Langeweile gezündelt zu haben. In den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu Feuern in den nicht bewohnten Gebieten. Als Ursache wurde oftmals Brandstiftung vermutet.

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