Land ist zwar in Sicht, aber einem Schleppboot wird die Einfahrt in italienische Häfen verwehrt — das Schicksal der 66 Migranten an Board ist noch ungewiss.
66 Flüchtlinge müssen auf dem Mittelmeer verharren. (Symbolbild)
66 Flüchtlinge müssen auf dem Mittelmeer verharren. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schleppboot erhielt keine Erlaubnis in einen italienischen Hafen einzulaufen.
  • An Board sind 66 Migranten, die aus dem Mittelmeer gerettet wurden.
  • Die neue Regierung will, dass Migranten in Zukunft nach Libyen zurückgeschickt werden.

Das italienische Schleppboot «Vos Thalassa» mit 66 aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlingen an Bord darf nicht in einen italienischen Hafen einlaufen. Italien ist gemäss übereinstimmenden Medienberichten vom Dienstag verstimmt, weil sich die Migranten im Verantwortungsbereich der libyschen Küstenwache befunden haben sollen.

«Sie hätten diese Ladung illegaler Migranten aufnehmen sollen», sagte Stefano Candiani, Staatssekretär im Innenministerium, dem staatlichen Radiosender Rai.

In Italien bleiben oder zurück nach Libyen?

Zur Lösung des Streits wurden die Flüchtlinge jetzt auf ein Schiff der italienischen Küstenwache gebracht, wie Rai und die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf das Innenministerium berichteten. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Küstenwache die Migranten nun in Italien an Land gehen lässt. Kein Menschenleben werde gefährdet, versicherte Candiani.

Die neue italienische Regierung, an der auch die ausländerfeindliche Lega beteiligt ist, will, dass gerettete Migranten nicht nach Europa kommen, sondern nach Libyen zurückgeführt werden. Lega-Chef und Innenminister Matteo Salvini hat Rettungsschiffen von Hilfsorganisationen die Einfahrt in italienische Häfen verwehrt und will dies auch für ausländische Marineschiffe durchsetzen, die als Teil von EU-Rettungsmissionen unterwegs sind.

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