Wegen Wahlbetrug legte die unterlegene UNE-Partei von Kandidatin Sandra Torres in Guatemala Einspruch ein. Die Präsidentschaftswahl hat Arévalos gewonnen.
Sandra Torres
Sandra Torres hat die Stichwahl um das Präsidentenamt in Guatemala verloren. - keystone

Fünf Tage nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in Guatemala hat die unterlegene Partei UNE den Sieg des Sozialdemokraten Bernardo Arévalo angefochten. Eine Klage wegen Wahlbetrugs sei bei der Generalstaatsanwaltschaft eingereicht worden, teilte der Anwalt der Partei der Kandidatin Sandra Torres am Freitag vor Journalisten mit. Die Ex-First-Lady hat ihre Niederlage bislang nicht eingeräumt.

Der 64-jährige Arévalo, der die weit verbreitete Korruption in dem mittelamerikanischen Land nach eigenen Aussagen bekämpfen will, kam am Sonntag im zweiten Wahlgang auf 58 Prozent der Stimmen. Torres, die für die Kontinuität stand, erhielt 37 Prozent. Das vorläufige offizielle Ergebnis muss noch von der Wahlbehörde bestätigt werden. Bereits bei den vorherigen beiden Wahlen war Torres jeweils in der Stichwahl gescheitert.

Machtzirkel wollte Arévalos Vorsprung stoppen

Der Wahlprozess war überschattet von ständigen Versuchen aus dem Machtzirkel und der Generalstaatsanwaltschaft, den unerwarteten Vorsprung Arévalos mit juristischen Mitteln zu stoppen. Unmittelbar nach der Stichwahl wurden Ermittlungen gegen Arévalos Partei Movimiento Semilla (Bewegung Saatkorn) wieder aufgenommen. Auch gegen die Präsidentin der Wahlbehörde und andere Behörden wird ermittelt.

Arévalo soll am 14. Januar als Nachfolger des konservativen Präsidenten Alejandro Giammattei das Amt antreten. Zuletzt hatte Arévalos Team berichtet, es gebe Attentatspläne gegen ihn. Die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte mit Sitz in Washington forderte die Regierung Guatemalas am Donnerstag auf, dringende Vorsorgemassnahmen zu ergreifen, um Arévalo besser zu schützen.

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