Rebellen beschossen vier Flüchtlingslager im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Dabei kamen elf Menschen ums Leben.
dpatopbilder - Willy Ngoma (M) ist Sprecher der M23-Bewegung Foto: Moses Sawasawa/AP/dpa
Willy Ngoma (M.) ist Sprecher der M23-Bewegung. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Moses Sawasawa

Rebellen haben im Osten der Demokratischen Republik Kongo vier Flüchtlingslager beschossen. Elf Menschen seien getötet und 26 weitere durch den Beschuss der Camps in Mugunga am Rande der Stadt Goma am Freitag schwer verletzt worden, sagte der Leiter der Lager, Moïse Ngayabarenzi, «der Deutschen Presse-Agentur». Geschosse landeten demnach in den Lagern Lushagala, Elohim, Rego und Cepac.

Nach Angaben eines Sprechers der kongolesischen Streitkräfte in der Provinz Nord-Kivu feuerten Kämpfer der Rebellengruppe M23 als Vergeltung auf die Flüchtlingslager. Dies, nachdem die Armee am Freitagmorgen bei einer Offensive gegen die Rebellen ein Waffen- und Munitionsdepot der M23 zerstört habe. Die M23 wies die Beschuldigungen zurück.

Aufstand folgt auf Angriff

Nach dem Beschuss kam es nach Angaben des Leiters Ngayabarenzi zu einem Aufstand von Bewohnern, die Strassen verbarrikadierten. Soldaten hätten eingegriffen um die Ordnung wiederherzustellen. Dabei sollen eine Frau und ein Kind erschossen worden sein. Die Armee äusserte sich nicht dazu.

Seit Dezember sind vor allem in Provinz Nord-Kivu mehr als 250'000 Menschen vor den Kämpfen zwischen der Miliz M23 und kongolesischen Regierungstruppen geflohen. Die Regierung in Kinshasa wirft dem Nachbarland Ruanda vor, die M23 zu unterstützen. Ruanda bestreitet das.

Insgesamt sind im Ostkongo mehr als 100 Milizen aktiv. Die M23 kontrolliert mittlerweile grosse Teile von Nord-Kivu. Einschliesslich von Bergwerken in dem rohstoffreichen Gebiet, in denen unter anderem Coltan abgebaut wird, das vor allem für Elektronikprodukte benutzt wird.

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