Die kolumbianische Farc soll über 18'000 Kinder rekrutiert und eingesetzt haben. Die Guerilla-Organisation behauptet, sie hätten sich freiwillig angeschlossen.
Kindersoldaten
Kinder mit Waffen aus Holz. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neuer Bericht beziffert die Zahl der Kindersoldaten der Farc auf über 18'000.
  • Bislang ist von weniger als der Hälfte ausgegangen worden.
  • Laut der Guerilla-Organisation basierte der Einsatz der Kinder auf Freiwilligkeit.

Die kolumbianische Guerilla-Organisation Farc hat zwischen 1996 und 2016 mindestens 18'677 Kinder unter 15 Jahren angeworben und systematisch eingesetzt. Dies geht aus einer Mitteilung der Sonderjustiz für den Frieden (JEP) hervor. Diese soll die Verbrechen der am bewaffneten Konflikt in Kolumbien beteiligten Parteien aufarbeiten.

Demnach kam die Sonderjustiz durch den Abgleich von 31 Datenbanken von Opfer-Organisationen, staatlichen Einrichtungen und Universitäten auf die Zahl. Diese ist nach einem Bericht der kolumbianischen Zeitung «El Tiempo» mehr als doppelt so hoch wie die ursprünglich von der Generalstaatsanwaltschaft angegebene.

Farc: Kinder schlossen sich freiwillig an

Die JEP lud zudem 26 ehemalige Farc-Mitglieder vor, um sich für ihre mutmassliche Verantwortung bei den Rekrutierungen zu verantworten. Die Rekrutierung von Kindern ist ein heikler Aspekt der Aufarbeitung des Bürgerkriegs in Kolumbien. Auch weil die Farc bestreitet, eine solche Politik gehabt zu haben. Die Kinder hätten sich freiwillig angeschlossen.

Das südamerikanische Land litt über 50 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Während des Bürgerkriegs kamen mehr als 200'000 Menschen ums Leben, Millionen wurden innerhalb Kolumbiens vertrieben. Die grösste Rebellen-Organisation Farc schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung und legte die Waffen nieder. In dem Vertrag wurde auch eine besondere Gerichtsbarkeit vereinbart.

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