Betroffen seien etwa 7,8 Millionen Mädchen und Jungen, teilte die Kinderrechtsorganisation Save the Children am Mittwoch mit.
Myanmar Schule
Kinder sitzen in einem Schulzimmer in Myanmar. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Damit hat sich die Zahl in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt.
  • Nach dem Putsch vom Februar 2021 nahmen dann Angriffe auf Bildungsstätten zu.

Im Krisenland Myanmar können mehr als die Hälfte der Kinder im Zuge des Militärputsches und der Corona-Pandemie nicht zur Schule gehen. Betroffen seien etwa 7,8 Millionen Mädchen und Jungen, teilte die Kinderrechtsorganisation Save the Children am Mittwoch anlässlich des internationalen Kindertages mit. Damit habe sich die Zahl in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt.

Wegen der Pandemie waren die Schulen im früheren Birma 15 Monate ganz oder teilweise geschlossen. Nach dem Putsch vom Februar 2021 nahmen dann Angriffe auf Bildungsstätten zu, so dass viele Schülerinnen und Schüler Angst hätten, in die Klassenräume zurückzukehren, hiess es.

Chaos und Gewalt in Myanmar

Seit dem Umsturz der Generäle und der Entmachtung der Regierung von Aung San Suu Kyi versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Nach Schätzungen von Save the Children wurden allein zwischen Mai 2021 und April 2022 mindestens 260 Angriffe auf Bildungseinrichtungen verübt. Unter anderem gab es Explosionen und Brandanschläge.

«Jeder dieser Angriffe ist ein Angriff auf die Zukunft einer ganzen Generation in Myanmar», sagte Emma Wagner, die bei Save the Children für Bildungspolitik verantwortlich ist. Die Organisation zitierte eine Schülerin aus der zentralen Region Magwe: «Ich war nicht mehr in der Schule, seit sie wegen Covid geschlossen wurde. (...) Wegen der Kämpfe sind die Lehrer nicht in unser Dorf zurückgekehrt», erzählte die 14-Jährige. Sie lebe jetzt in einem provisorischen Zelt im Dschungel, nachdem sie aus ihrem Dorf fliehen musste.

Save the Children forderte den UN-Sicherheitsrat und den Verbund Südostasiatischer Nationen (ASEAN) auf, rasch konkrete Massnahmen zu ergreifen. Auch brauche das Land dringend mehr humanitäre Hilfe, hiess es in der Mitteilung.

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