Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kritisiert das Vorgehen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz scharf. Nun fordert er vom Libanon strengere Massnahmen.
Ein Bagger arbeitet vor einer Mauer in Israel.
Ein israelischer Militärbagger arbeitet an der Grenze zum Libanon. Israel will die Angriffstunnel der Hisbollah zerstören. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat den Libanon zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die Hisbollah aufgerufen.
  • Hisbollah-Angriffstunnels sind Gefahren für die libanesische und israelische Zivilisation.
  • Benjamin Netanjahu spricht im Bezug auf die Angriffstunnels von einem «kriegerischen Akt».
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Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat den Libanon heute zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz aufgerufen. Vor einer erwarteten Beratung des UN-Sicherheitsrates über Hisbollah-Angriffstunnel im Grenzgebiet beider Länder warnte Netanjahu vor einer Gefährdung libanesischer und israelischer Zivilisten. «Die Hisbollah bringt Euch in grosse Gefahr, Ihr solltet Euch selbst verteidigen und sie zurückdrängen, die Hisbollah bekämpfen, für die Zukunft des Libanons», sagte Netanjahu in einer Botschaft an das libanesische Volk.

Er verurteilte das Graben von Angriffstunneln als «kriegerischen Akt» der Hisbollah gegen sein Land und forderte ein energisches Vorgehen der internationalen Gemeinschaft auch gegen die Schutzmacht Iran.

«Die libanesische Armee unternimmt nichts», sagte Netanjahu. «Ihr Gebiet wird für Angriffe auf unser Gebiet missbraucht.» Die Hisbollah verwende jedes dritte Haus im Süden des Libanons für aggressive Zwecke.

Angriffstunnel führen zu «ernsthafter Besorgnis»

Israel hat in diesem Monat nach Militärangaben vier Angriffstunnel der Hisbollah-Miliz gefunden. Die UN-Friedenstruppen im Libanon (Unifil) bestätigten die Existenz der Tunnel nahe der blauen Linie, der internationalen Grenze. Zwei davon überqueren die blaue Linie und verstossen damit gegen die UN-Resolution 1701, wie Unifil mitteilte. Mit der Resolution war der Libanonkrieg 2006 beendet worden.

Die Angriffstunnel geben nach Einschätzung von Unifil Anlass zu «ernsthafter Besorgnis», die technischen Untersuchungen dauerten an. Israel hat die Zerstörung der unterirdischen Gänge angekündigt.

Die Blauhelme der Unifil überwachen seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Gegenwärtig sind etwas über 10'000 UN-Soldaten an dem Einsatz beteiligt.

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