Afghanistan hat am Dienstag mit seinem Impfprogramm gegen das Coronavirus begonnen. Die erste Dosis erhielt die bekannte Journalistin Anisa Schahid, die vergangenes Jahr für ihre Berichterstattung über die Corona-Pandemie ausgezeichnet worden war. Danach wurden eine Ärztin sowie zwei Angehörige der Sicherheitskräfte geimpft.
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Anisa Schahid, eine der bekanntesten afghanischen Journalistinnen, steht auf dem Gelände des TV-Senders Tolonews in Kabul. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa - sda - Keystone/dpa/Arne Immanuel Bänsch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Veranstaltung im Beisein von Präsident Aschraf Ghani und seiner Frau Rula wurde im Staatsfernsehen übertragen.

Ghani bedankte sich bei Soldaten, Journalisten und Ärzten. «Die Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind unsere Helden», sagte der Präsident bei der Eröffnungszeremonie vor Gästen und Spitzenpolitikern in Kabul.

Indien hatte Anfang Februar 500 000 Dosen des Pharmakonzerns Astrazeneca an Afghanistan gespendet. Zunächst sollen etwa eine Viertelmillion Menschen geimpft werden. Den Anfang machen nun Sicherheitskräfte und Beschäftigte im Gesundheitswesen, die Corona-Patienten behandeln. Die Regierung plant, im nächsten Schritt etwa 40 Prozent der Landesbewohner zu impfen.

Bislang wurden in Afghanistan rund 55 000 Infektionen und mehr als 2400 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet wird, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist, da wenig getestet wurde. Afghanistans Gesundheitssystem ist nach über vier Jahrzehnten Krieg und Konflikten schlecht ausgestattet und angeschlagen.

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