Der Inselstaat Tuvalu ist vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Um das Land und die Kultur zu erhalten, wird die Stadt digitalisiert und in die Cloud verlegt.
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Die Pazifik-Insel Tuvalu. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der steigende Meeresspiegel bedroht den Inselstaat Tuvalu.
  • Deshalb hat sich der Staat im Internet als «erste digitale Nation» neu gegründet.

Der wegen des steigenden Meeresspiegels existenziell bedrohte Inselstaat Tuvalu hat sich im Internet als «erste digitale Nation» neu gegründet.

«Inseln wie diese werden rasante Erwärmung, steigende Meeresspiegel und Dürren nicht überleben. Also bauen wir sie virtuell nach.» Das sagte Tuvalus Aussenminister Simon Kofe in einem Video, das sein Ministerium während der in Ägypten laufenden Klimakonferenz bei Twitter verbreitete.

«Während unser Land verschwindet, haben wir keine Wahl als die erste digitale Nation der Welt zu werden.» Im Video ist Kofe auf einer virtuellen Insel an einem Palmenstrand zu sehen, am Himmel fliegen virtuelle Vögel. Die Kamera zoomt nach seiner Ansprache heraus und zeigt die kleine Insel in einem ansonsten schwarzen virtuellen Raum.

Schon lange vom steigenden Meeresspiegel bedroht

Der Klimawandel macht pazifischen Inseln ganz besonders zu schaffen. Das zwischen Australien und Hawaii liegende Inselreich Tuvalu mit seinen neun Korallen-Atollen ist schon lange vom steigenden Meeresspiegel bedroht und könnte in den nächsten Jahrzehnten weitgehend überschwemmt werden. In Tuvalu leben rund 12 000 Menschen.

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Um Land und Kultur Tuvalus zu erhalten, «verlegen wir sie in die Cloud, unabhängig davon, was in der physischen Welt passiert», sagte Kofe.

«Stück für Stück werden wir unser Land erhalten, unserem Volk Trost spenden und unsere Kinder und Enkel daran erinnern, was unser Zuhause einst war.» Möglicherweise würde sich der Rest der Welt Tuvalu bald im Internet anschliessen, sagte Kofe.

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