Tonga vermeldet seinen zweiten Corona-Fall. Der vom Vulkanausbruch gebeutelte Inselstaat geht deshalb in einen Lockdown.
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Über dem Vulkan Hunga Ha'apai steigt eine grosse Asche-, Dampf- und Gaswolke bis in eine Höhe von 18 bis 20 Kilometer über dem Meeresspiegel auf. Foto: Tonga Geological Services/ZUMA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Wochen nach dem Vulkanausbruch ist die Kommunikation auf Tonga weiter beeinträchtigt.
  • Nun kommt eine weitere schlechte Nachricht: Ein Corona-Fall wurde entdeckt.
  • Das Königreich im Südpazifik geht deshalb in einen Lockdown.

Zweieinhalb Wochen nach dem gewaltigen Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai bei Tonga muss der Südsee-Staat nun auch noch einen Corona-Ausbruch bekämpfen. Zwei Arbeiter seien bei routinemässigen Tests in einer Werft in der Hauptstadt Nuku'alofa positiv auf das Virus getestet worden, sagte Premierminister Siaosi Sovaleni am Mittwoch. Der Inselstaat gehe ab 18 Uhr (Ortszeit) in einen Lockdown, ordnete die Regierung an.

Tonga hatte im März 2020 seine Grenzen geschlossen und sich seither von der Aussenwelt weitgehend abgeschottet. Bislang wurde seit Beginn der Pandemie nur eine einzige Corona-Infektion bestätigt, nachdem im vergangenen Jahr ein Flugzeug aus Neuseeland gelandet war.

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Ein Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt den Hafen der Hauptstadt Nuku'alofa vor und nach dem Vulkanausbruch.
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Diese Satellitenbilder zeigen den Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai am 10. April 2021, am 6. Januar 2022 und das Übriggebliebene am 15. Januar nach der Eruption.
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Das Königreich Tonga ist derzeit mit Asche überdeckt.
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So sieht das Dorf Kanokupolu auf der Tonga-Insel Tongatapu vor (oben) und nach dem Vulkanausbruch aus.

Deshalb war nach dem Vulkanausbruch die Sorge gross, dass ausländische Helfer das Virus einschleppen könnten. Um die Bevölkerung nicht zu gefährden, erfolgte die Lieferung der Hilfsgüter aus Neuseeland und Australien kontaktlos – es gab somit keinen direkten Kontakt zwischen den Hilfscrews und den Menschen in Tonga. Wo sich die Werftarbeiter infiziert haben, war zunächst unklar.

Tonga: Neubeurteilung der Lage nach 48 Stunden Lockdown

Unter anderem wird nun der Schiffs- und Bootsverkehr sowie auch der Flugverkehr zwischen den verschiedenen Inseln des Archipels eingestellt. Schulen sollen geschlossen werden, die Menschen wurden aufgefordert, weitgehend in ihren Häusern zu bleiben. Die Regierung will die Lage alle 48 Stunden neu bewerten.

Die durch die Eruption zusammengebrochenen Kommunikationsverbindungen sind allerdings immer noch gestört. «Tonga steht nun vor seinem ersten Covid-19-Lockdown, bevor die Telekommunikation vollständig wiederhergestellt wurde und bevor Unternehmen und Haushalte wieder funktionierendes Internet haben», schrieb das Portal «Matangi Tonga».

Der unterseeische Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai, der nur 65 Kilometer nördlich von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa liegt, war am 15. Januar ausgebrochen und hatte eine gigantische Wolke aus Asche und Gas kilometerweit in die Höhe geschleudert. Die Eruption löste einen Tsunami aus, dessen Flutwellen sogar weit entfernte Regionen wie Alaska und Südamerika erreichten. Tongas Regierung bestätigte drei Tote und mehrere Verletzte.

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