Australiens Premierminister Anthony Albanese treibt die Möglichkeit einer Verfassungsänderung für die offizielle Anerkennung von Indigenen voran.
anthony albanese
Australiens Premier Anthony Albanese (r) spricht am Garma Festival mit dem Vorsitzenden der Yothu Yindi Foundation, Galarrwuy Yunupingu (l). - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Australiens Premier treibt eine Verfassungsänderung für die Anerkennung Indigener voran.
  • Die Schaffung eines Indigenen-Ausschuss im Parlament setze ein Referendum voraus.

Australiens Premierminister Anthony Albanese treibt die Möglichkeit einer Verfassungsänderung für die offizielle Anerkennung indigener Gemeinschaften voran.

Am Samstag schlug er eine konkrete Frage für ein Referendum vor, das für die Schaffung eines parlamentarischen Ausschusses für die Vertretung der Interessen der Indigenen nötig wäre. Albanese hatte nach seiner Wahl im Mai versprochen, diese Volksabstimmung innerhalb seiner Amtszeit abzuhalten.

Garma Festival
Zeremonieller Tanz während des Garma Festivals im Nordosten von Australien. Die Forderung nach einer indigenen Stimme im Bundesparlament war eines der Hauptthemen der Veranstaltung. - keystone

Es ist noch unklar, wie die Abstimmung konkret aussehen soll. Es ist aber ein erster Schritt, den Referendumsentwurf den Führern der australischen Ureinwohner und der Öffentlichkeit vorzulegen. Die Ureinwohner Australiens werden bislang in der Verfassung des Landes nicht als solche anerkannt.

Mehr Rechte für australische Ureinwohner

Bei einem Auftritt auf einem Indigenen-Festival in Arnhem Land bekräftigte Albanese zudem seine Unterstützung für eine Erklärung, in der mehr Rechte und verfassungsrechtliche Anerkennung für die australischen Ureinwohner gefordert werden. Das Dokument war 2017 von der damaligen konservativen Regierung abgelehnt worden.

anthony albanese
Australiens Premier Anthony Albanese (r) und Galarrwuy Yunupingu (l) am Garma Festival in Arnhem Land (Australien). - keystone

Diese Erklärung gehe jedoch bei Weitem nicht weit genug, sagte der Premier. Sie sehe lediglich vor, dass die Indigenen «bei Entscheidungen, die sie betreffen, zu konsultieren sind». Doch das sei eine allgemeine Frage des Anstands, «der einfachen Höflichkeit». Im Grunde sei die Erklärung «ein Eingeständnis des jahrhundertelangen Versagens».

Australien ist es seit langem nicht gelungen, die soziale Kluft zwischen Ureinwohnern und der übrigen Bevölkerung zu schliessen. So steigt der Anteil der Indigenen unter den Gefängnisinsassen seit Jahren an. Ihre Lebenserwartung liegt etwa acht Jahre unter dem nationalen Durchschnitt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AbstimmungRegierung