In Korea gelten Hunde als Delikatesse. Doch nach Protesten von Tierschützern wird ein Schlachthof geschlossen.
Hunde in einem Käfig in Südkorea gesperrt.
Hunderte Hunde müssen nicht mehr leiden. - Twitter/@catsfromulthar
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In Seongnam (KOR) gibt es mindestens sechs Hunde-Schlachter mit hunderten Tieren.
  • Nun werden diese geschlossen und es entsteht dort ein öffentlicher Park.

Südkoreas grösste Hunde-Schlachtanlage soll in einen öffentlichen Park umgewandelt werden. Heute Donnerstag begannen Arbeiter mit dem Abbau des Komplexes in Seongnam (KOR) südlich von Seoul, wie Vertreter der Stadt mitteilten. Die Arbeiten würden sich über zwei Tage hinziehen. Auf dem Gelände befinden sich mindestens sechs Schlachthöfe und Platz für mehrere hundert Tiere. Tierschützern war die Anlage schon lange ein Dorn im Auge.

Die Schlachtanlage war Berichten zufolge jahrzehntelang ohne Genehmigung in Betrieb. Nach einem zähen Rechtsstreit entschied ein Gericht in Seoul, dass der Stadtrat von Seongnam den Komplex schliessen darf.

Grausame Schlachtmethoden

Tierschützer beschuldigten die Betreiber der Misshandlung von Hunden und grausamer Schlachtmethoden. Aktivisten fanden bei einer Besichtigung der Anlage heute Donnerstag Elektroschock-Geräte und tote Hunde auf dem Boden, wie die US-Tierschutzgruppe Humane Society International mitteilte.

Die südkoreanische Tierschutzgruppe Kara sprach in einem Blog-Beitrag von einem «historischen Tag». Der Abbau der Schlachthöfe von Seongnam (KOR) werde die Tür für weitere Schliessungen im ganzen Land öffnen.

Die Schlachtanlage war eine wichtige Produktionsstätte für Hundefleisch, das sich in Südkorea insbesondere bei Älteren als Delikatesse grosser Beliebtheit erfreut. Jedes Jahr landen rund eine Million Hunde auf den Tellern der Südkoreaner. Besonders unter jungen Menschen gilt der Verzehr von Hunden jedoch als tabu. Allerdings spricht sich in Umfragen nur eine Minderheit von 40 Prozent für ein Verbot von Hundeschlachtungen aus.

Ad
Ad