US-Präsident Trump rühmt sich guter Beziehungen zu Kim Jong Un. Nordkorea reicht dies allerdings nicht, um im Atomstreit weiter zu verhandeln.
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Der Machthaber von Nordkorea, Kim Jong Un, bei einer Rede in Pjöngjang. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea will den Atom-Dialog nur fortsetzen, wenn die USA auf ihre Bedingungen eingehen.
  • Trumpt konnte im Atomstreit trotz guter Beziehungen zu Kim noch nicht viel bewirken.
  • Seit dem gescheiterten Gipfeltreffen im Februar sind die Gespräche nicht vorangekommen.

Nordkorea hat den Hoffnungen auf eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den USA über sein Atomwaffenprogramm einen weiteren Dämpfer verpasst.

Der Dialog könne nur dann fortgesetzt werden, wenn die USA auf die Bedingungen Nordkoreas eingingen. Dies erklärte der Berater des nordkoreanischen Aussenministeriums Kim Kye Gwan am Samstag.

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Donald Trump und Kim Jong Un bei ihrem Treffen in der demilitarisierten Zone in Nordkorea im Juni 2019. - Keystone

Die guten persönlichen Beziehungen zwischen Kim Jong Un und Donald Trump reichten für Pjöngjang nicht aus, um weiter zu verhandeln.

Donald Trump gratuliert Kim Jong Un zum Geburtstag

Kim Kye Gwans Erklärung wurde von den Staatsmedien veröffentlicht. Darin ging er auf die Bekanntmachung des nationalen südkoreanischen Sicherheitsberaters Chung Eui Yong vom Vortag ein.

Demnach soll Südkorea einen Geburtsgruss Trumps an Kim Jong Un übermittelt habe. Kim hatte am 8. Januar Geburtstag, sein Alter wird in Südkorea auf 36 Jahre geschätzt.

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Chung Eui Yong (l.) mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (r.) im September 2018. - EPA/South Korea's presidential office Cheong Wa Dae/Keystone

Kim Kye Gwan verhöhnte Seoul wegen der «dringlichen» Bekanntmachung. Die Glückwünsche seien bereits durch einen persönlichen Brief Trumps übermittelt worden. Es gebe einen speziellen Kommunikationskanal zwischen den Anführern Nordkoreas und der USA. Davon scheine Südkorea nichts zu wissen.

Trump im Atomstreit ohne Erfolge

Der US-Präsident betont immer wieder, er habe ein gutes Verhältnis zum nordkoreanischen Machthaber. Trumps Bemühungen, Nordkorea zur atomaren Abrüstung zu bewegen, blieben aber auch nach drei Treffen und vielen warmen Worte bislang erfolglos.

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US-Präsident Donald Trump (r) schüttelt dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un im Juni 2018 in Singapur die Hand. - dpa

Seit dem gescheiterten Gipfeltreffen im vergangenen Februar in Vietnam sind die Atomverhandlungen nicht mehr vorangekommen. Auch die innerkoreanischen Beziehungen litten darunter.

Dialog mit den USA «vielleicht möglich»

Die Wiederaufnahme des Dialogs mit den USA könnte vielleicht möglich sein, sagte Kim Kye Gwan. Die USA müssten dabei aber den Themen, die Nordkorea auf den Tisch lege, absolut zustimmen.

«Doch wir wissen gut, dass die USA weder dazu bereit sind, noch fähig sind, das zu tun.» Den USA warf er vor, einseitig Druck auf Pjöngjang ausüben zu wollen. Daher könne es Verhandlungen wie die in Vietnam nicht mehr geben.

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Kim Jong Un (l.) und Donald Trump (r.) in Hanoi. - Keystone

Beide Seiten hatten sich in Hanoi nicht auf einen Fahrplan für die atomare Abrüstung Nordkoreas einigen können. Die isolierte Führung in Pjöngjang verlangt eine Aufhebung der internationalen Sanktionen. Washington lehnt dies bisher ab, solange das mit dem nordkoreanischen Atomprogramm bestehende Risiko bestehen bleibt.

Kim Jong Un hatte den USA eine Frist bis Ende 2019 gegeben, um akzeptable Vorschläge für die Verhandlungsfortsetzung anzubieten. Weil kein Vorschlag erfolgte, sieht sich Pjöngjang nicht mehr an den Teststopp für Atombomben und Langstreckenraketen gebunden. Auch werde Nordkorea in naher Zukunft eine neue strategische Waffe präsentieren, hatte Nordkoreas Machthaber erklärt.

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