Aserbaidschans Präsident Aliyey stellt klare Forderungen bezüglich der sich in Armenien befindenden aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan.
Ilham Aliyev, Präsident von Aserbaidschan, steht in Baku vor einer Projektion der Nationalflagge. Foto: Vugar Amrullaev/Azerbaijan's Presidential Press Office/dpa
Ilham Aliyev, Präsident von Aserbaidschan, steht in Baku vor einer Projektion der Nationalflagge. Foto: Vugar Amrullaev/Azerbaijan's Presidential Press Office/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Kaukasusrepublik Aserbaidschan fordert vom Nachbarland Armenien eine kontrollfreie Verkehrsverbindung in die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan. Das sagte Präsident Ilham Aliyev in einem Interview von Fernsehsendern seines Landes in Baku.

Präsident Aliyey droht Armenien

«Fracht, Bürger und Fahrzeuge, die sich von Aserbaidschan nach Aserbaidschan bewegen, sollten frei passieren können – ohne Kontrolle und Zoll», sagte Aliyev der staatlichen Nachrichtenagentur Azertag zufolge. Die Mitschrift wurde am Donnerstag veröffentlicht.

«Wenn sie die Route, die ich erwähnt habe, nicht aufmachen, machen wir unsere Grenze zu Armenien an anderen Stellen auch nicht auf», sagte Aliyev. «Dann haben sie mehr Schaden als Nutzen davon.»

Die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan liegt zwischen Armenien und dem Iran. Armenien fürchtet, dass der Verkehrskorridor durch seinen Süden weitere Ansprüche Aserbaidschans nach sich ziehen könnte. Aserbaidschan betrachtet die Region ohnehin als Gebiet, das historisch ihm gehört. Selbst die armenische Hauptstadt Eriwan sei eigentlich aserbaidschanisch, sagte Aliyev in dem Interview.

Aserbaidschan nach Jahrzehnten «endlich souverän»

Die vorgezogene Präsidentenwahl in Aserbaidschan am 7. Februar begründete Aliyev damit, dass sein Land nach Jahrzehnten endlich seine Souveränität wiederhergestellt habe. Gemeint ist die Unterwerfung des Gebietes Berg-Karabach im vergangenen Herbst, die eine Massenflucht von 120'000 Karabach-Armeniern nach Armenien auslöste.

Bis 2020 kontrollierte Armenien Berg-Karabach und Teile von Aserbaidschan. Weil Baku durch die Einnahmen aus Öl und Gas immer reicher geworden ist, hat sich das militärische Gewicht dauerhaft verschoben.

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