In einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise hat in Argentinien der neue «Superminister» für Wirtschaft, Produktion und Landwirtschaft sein Amt angetreten. Sergio Massa legte am Mittwoch in Buenos Aires seinen Amtseid ab. Der bisherige Präsident der Abgeordnetenkammer löste seine glücklose Vorgängerin Silvina Batakis im wichtigsten Ressort der argentinischen Regierung nach nur einem Monat ab. Zuvor hatte Wirtschaftsminister Martín Guzmán wegen mangelnden Rückhalts in der Regierung das Handtuch geworfen.
Argentina Economy Minister
Sergio Massa ist neu für die Wirtschaft in Argentinien zuständig. - Keyston
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Das Wichtigste in Kürze

  • Er werde den Haushalt ordnen, den Handelsbilanzüberschuss beibehalten und die Währungsreserven des südamerikanischen Landes erhöhen, kündigte Massa in seiner Antrittserklärung an.

Er habe sich bereits mit Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF), dem grössten Gläubiger des hoch verschuldeten Landes, getroffen, sagte der Vorsitzende der Partei Frente Renovador, einem Juniorpartner in der Regierungskoalition.

Massa will die Exporte der Landwirtschaft und des Bergbaus steigern, um die Währungsreserven zu erhöhen, das mit dem IWF vereinbarte Primärdefizit beibehalten, Einstellungen im öffentlichen Dienst stoppen und die Sozialhilfe umstrukturieren. Die am Mittwoch angekündigten Massnahmen dürften darauf zielen, die Märkte zu beruhigen.

Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, die sich zuletzt nochmals verschärfte. Die nach Brasilien zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso wertet gegenüber dem US-Dollar immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig. Die Inflationsrate liegt bei über 60 Prozent.

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