Wegen Verstössen gegen die nationale Sicherheit wurde der kritische Filmemacher Mohammed Rassulof im Iran zu Haft und Peitschenhieben verurteilt.
Mohammed Rassulof
Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof ist im Iran verhaftet worden. - Sebastien Nogier/EPA/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der kritische Regisseur Mohammed Rassulof ist im Iran verurteilt worden.
  • Ihm werden Verstösse gegen die nationale Sicherheit vorgeworfen.
  • Bereits zuvor wurde er mit einem Ausreiseverbot belegt und inhaftiert.
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Der bekannte iranische Filmemacher und Berlinale-Gewinner Mohammed Rassulof ist Berichten zufolge zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Wie der Rechtsanwalt Babak Paknia am Mittwoch der Plattform X schrieb, verurteilte ein Gericht in der Hauptstadt Teheran den 52-Jährigen zu acht Jahren Haft, von denen fünf Jahre vollstreckt werden können. Zudem soll der Regisseur mit Peitschenhieben bestraft werden.

Laut dem Verteidiger begründete die Justiz das strenge Urteil mit Verstössen gegen die nationale Sicherheit. Rassulof soll darüber hinaus eine Geldstrafe zahlen, auch die Beschlagnahme von Eigentum wurde erwähnt. Von der iranischen Justiz gab es zunächst keine Bestätigung für das Urteil. Einige iranische Medien griffen den Post des Anwalts auf.

Rassulof verbrachte bereits sieben Monate in berüchtigtem Gefängnis

Vor gut einem Jahr war Rassulof mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Damit sollte damals laut Aktivisten eine Teilnahme des kritischen Regisseurs an den Filmfestspielen von Cannes verhindert werden. Im Februar 2023 erst war der Filmemacher nach rund sieben Monaten Haft aus dem berüchtigten Teheraner Gefängnis Ewin freigelassen worden. Vor seiner Inhaftierung hatte er sich kritisch zu dem Einsturz einer Einkaufspassage in der südwestiranischen Stadt Abadan mit vielen Toten geäussert.

Rassulof, der 2020 den Goldenen Bären der Berlinale für seinen Film «Es gibt kein Böses» erhalten hatte, gilt im Land als äusserst kritischer Filmemacher. Trotz langjährigen Berufsverbots schaffte er es immer wieder, Filme zu machen. Er lebte abwechselnd in Teheran und Hamburg.

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