Ost-Ghuta bei Damaskus gehört zu den letzten Rebellengebieten in Syrien. Schon in den vergangenen Wochen eskalierte hier die Gewalt immer wieder. Beginnt die Regierung nun eine neue Bodenoffensive?

Regierungsnahe syrische Medien berichteten, die Angriffe kämen in Vorbereitung einer Bodenoffensive auf Ost-Ghuta. Bereits in den vergangenen Wochen war dort die Gewalt immer wieder eskaliert. Keine der beiden Seiten konnte jedoch entscheidende Geländegewinne erzielen. Alle Versuche, eine Waffenruhe für das schwer umkämpfte Gebiet zu erreichen, waren in der Vergangenheit gescheitert.

Alles was sich bewegt wird unter Beschuss genommen.
Alles was sich bewegt wird unter Beschuss genommen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei neuen Luftangriffen auf das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta sind mindestens 71 Zivilisten getötet worden.
  • Diese Region gehört zu den letzten Gebieten, die noch unter Kontrolle von Rebellen stehen.

Bei neuen Luftangriffen und Artilleriebeschuss auf das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta nahe der Hauptstadt Damaskus sind Aktivisten zufolge mindestens 71 Zivilisten ums Leben gekommen - darunter sehr viele Frauen und Kinder. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete am Montag zudem etwa 300 Verletzte.

Die Region Ost-Ghuta gehört in dem Bürgerkriegsland zu den letzten Gebieten, die noch unter Kontrolle von Rebellen stehen. Dominiert werden die Regierungsgegner dort von islamistischen Milizen. Das Gebiet ist seit Monaten von Regierungstruppen eingeschlossen. Rund 400'000 Menschen sind dort wegen der Blockade fast vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten. Helfer berichten von einer dramatischen humanitären Lage.

«Unsere Krankenhäuser sind überfüllt mit Verwundeten, uns gehen Anästhetika und andere wichtige Medikamente aus», sagte ein Arzt, der nur seinen Vornamen Mohammed nennen wollte, der dpa. Von Flugzeugen aus werde auf alles geschossen, was sich in den Wohngebieten bewege, fügte er hinzu.

Bilder der Weisshelme zeigten Opfer, die unter Trümmern begraben waren. Auf den Aufnahmen waren Menschen zu sehen, die verzweifelt versuchten, Überlebende aus zerstörten Häusern zu retten. Bereits am Vortag hatte es Angriffe auf Ost-Ghuta gegeben.

Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) hat die humanitäre Lage in Ost-Ghuta einen kritischen Punkt erreicht. Die Menschen seien in einer Situation gefangen, in der Leben langsam unmöglich werde.

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