Amnesty: US-geführte Angriffe in Ar-Raqqa töteten 1600 Zivilisten
Nach Angaben von Menschenrechts-Organisationen sind die USA für 1'600 tote Zivilisten in Ar-Raqqa (SYR) verantwortlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA soll die Schuld für 1'600 getötete Zivilisten treffen.
- Dies ergaben Untersuchungen von Menschenrecht-Organisationen.
Die USA trifft die Schuld für 1'600 getötete Zivilisten, dies zeigen Untersuchungen von Menschenrechts-Organisationen. Die Militärkoalition habe jedoch nur die Verantwortung für den Tod von 159 Zivilisten übernommen, teilte Amnesty International am Donnerstag mit.
Zusammen mit der Londoner NGO Airwars untersuchte Amnesty die zivilen Opfer bei der Offensive auf die syrische Stadt Ar-Raqqa. Die wurde durch die Angriffe grösstenteils zerstört.
Ar-Raqqa galt lange als die Hauptstadt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Die USA, Grossbritannien und Frankreich vertrieben die Terroristen im Oktober 2017 aus der Stadt.
«Viele Bombenangriffe waren ungenau, Zehntausende Artillerieattacken erfolgten willkürlich», kritisierte Donatella Rovera von Amnesty.
Airwars-Direktor Chris Woods forderte, dass die Koalition aufklären müsse, was im Zuge der Offensive schief gelaufen sei. Zudem soll gezeigt werden, wie es zu dieser hohen Zahl an zivilen Opfern kommen konnte.
Für den Nachweis der Opferzahl sammelten die beiden Organisationen vor Ort Informationen. Sie werteten nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Sattelitenbilder aus.
Die Militärkoalition habe die Verantwortung für den Tod von 159 Zivilisten übernommen. Dies entspreche zehn Prozent der ermittelten Gesamtopferzahl , teilte Amnesty mit. Dass sie für die restlichen Opfer verantwortlich sei, hält die Koalition nach eigenen Angaben für «unglaubwürdig».