Al-Dschasira-Journalistin bei Protest in Ost-Jerusalem festgenommen
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Al-Dschasira-Journalistin wurde am Samstag an einer Demonstration festgenommen.
- Die israelische Polizei soll das Fernsehteam attackiert und die Ausrüstung zerstört haben.
- Diese sagen jedoch, die Frau habe die Truppen mit einem Komplizen physisch angegriffen.
Am Samstag gab es eine Demonstration im arabisch geprägten und von Israel annektierten Viertel Scheich Dscharrah in Jerusalem. Dabei wurde eine Korrespondentin des katarischen TV-Senders Al-Dschasira (Al-Jazeera) festgenommen.
Israelische Polizei soll Fernsehteam angegriffen haben
Xavier Abu Eid von der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO machte den israelischen Polizeikräften Vorwürfe. Sie hätten das Fernsehteam angegriffen und deren Ausrüstung zerstört. Die Frau habe die Truppen während der Auflösung einer Demonstration gemeinsam mit einem Mann physisch angegriffen. Das teilte ein Sprecher der israelischen Polizei darauf mit.
Sie habe sich auch geweigert, sich zu identifizieren. Auf Videoaufnahmen von dem Vorfall war allerdings zu sehen, dass die Frau eine Weste mit der Aufschrift «Presse» trug. Sie befinde sich gegenwärtig auf einer Polizeistation, sagte der Sprecher.
Nach Polizeiangaben wurden Sicherheitskräfte bei den Protesten von Einwohnern des Viertels mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Drohenden Zwangsräumungen palästinensischer Familien in Scheich Dscharrah hatten zu Spannungen vor der jüngsten Eskalation der Gewalt in der Region beigetragen.
Auch nach der Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas am 21. Mai dauerten die Proteste in Scheich Dscharrah an. Eine erwartete Gerichtsentscheidung zu den Zwangsräumungen war lediglich aufgeschoben worden.