Senegal gilt als stabile Demokratie in einer von Umstürzen geprägten westafrikanischen Nachbarschaft. Doch die plötzliche Absage der Wahl löst Besorgnis aus.
Senegal
Die plötzliche Absage der Wahl im Senegal sorgt international für Besorgnis. - sda - KEYSTONE/EPA/JEROME FAVRE

Nach der kurzfristigen Absage der Wahl im Senegal hat sich die Afrikanische Union (AU) besorgt über die Entwicklung in dem westafrikanischen Land geäussert. AU-Generalsekretär Mousa Faki Mahamat forderte die Behörden in einer in Addis Abeba veröffentlichten Stellungnahme dazu auf, so bald wie möglich transparente und friedliche Wahlen zu organisieren.

Die politische Situation in dem Land, das als Musterdemokratie gelte, könne keinen Afrikaner gleichgültig lassen, so Mahamat. Er ermutige alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte nachdrücklich, alle Streitigkeiten durch Konsultation, Verständigung und Dialog beizulegen – und zwar unter strikter Einhaltung der Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit, erklärte er am Sonntag.

EU und Ecowas reagieren ebenfalls besorgt

Der senegalesische Präsident Macky Sall hatte die Wahl, die am 23. Februar stattfinden sollte, am Wochenende kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben. In einer Mitteilung verwies er auf Ermittlungen wegen Korruptionsvorwürfen bei der Erstellung der Kandidatenlisten. Nach der Absage kam es in der Hauptstadt Dakar zu Protesten der Opposition, die die Polizei mit Tränengas auflöste.

Auch die EU und die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas reagierten besorgt auf die Absage der Wahl im Senegal. Das 17 Millionen Einwohner zählende Land galt bislang als stabile Demokratie in Westafrika, wo es zuletzt immer wieder zu Umstürzen und Unruhen kam.

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