Ein neuer Bericht der Weltbank zeigt die weitreichende Armut in Afghanistan auf. Dabei ist sie seit 2012 noch einmal grösser geworden. 55 Prozent der Afghanen leben fast mittellos.
Afghanistan
In Afghanistan sind mindestens zwei Millionen Menschen von einer Dürre bedroht. Ihnen wurde wegen ausbleibenden Regenfällen die Lebensgrundlage geschmälert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 55 Prozent der Afghanen leben in Armut.
  • Damit ist der Lebensstandard im Land in den letzten Jahren gesunken.
  • Ursachen sind das stagnierende Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsdruck und die mangelnde Sicherheit.

Mehr als die Hälfte der knapp 30 Millionen Einwohner Afghanistans lebt unter der Armutsgrenze. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Zentralen Statistikbehörde für die Jahre 2016 und 2017 hervor. Demnach kletterte der Anteil der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, von 38 Prozent in den Jahren 2011/12 auf 55 Prozent.

Laut Weltbank galt in Afghanistan in dem untersuchten Zeitraum als arm, wer weniger als 2064 Afghanis (rund 25 Euro) pro Monat zur Verfügung hatte.

Hälfte der Bevölkerung unter 15-jährig

Der Weltbankdirektor für Afghanistan, Shubham Chaudhuri, sagte, es sei die erste Studie über die Lebensbedingungen in dem Land nach Ende der Nato-Kampfmission 2014.

«Die hohen Armutsraten zeigen das Zusammenwirken von stagnierendem Wirtschaftswachstum, wachsendem Bevölkerungsdruck und einer sich verschlechternden Sicherheitslage», schreibt Chaudhuri in einem Blog-Beitrag. Nahezu die Hälfte der Landesbevölkerung – 48 Prozent – seien Kinder unter 15 Jahren.

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