Die Regierung in Dublin will die Iren über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen abstimmen lassen. Das Land hat eines der restriktivsten Abtreibungsgesetze in Europa.

Durch das Referendum soll der entsprechende Verfassungszusatz gestrichen und dem Parlament die Möglichkeit eröffnet werden, Abtreibungen bis zur zwölfte Schwangerschaftswoche zu legalisieren. Die Volksabstimmung soll im Mai oder Juni stattfinden.

Demonstranten erinnern an Savita Halappanavar (†31), die in einem irischen Spital starb, nachdem ihr Ärzte mit Verweis auf die Rechtslage eine Abtreibung verweigert hatten.
Demonstranten erinnern an Savita Halappanavar (†31), die in einem irischen Spital starb, nachdem ihr Ärzte mit Verweis auf die Rechtslage eine Abtreibung verweigert hatten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Irland wird die Bevölkerung über eine Liberalisierung der restriktiven Abtreibungsgesetze abstimmen.
  • Das Kabinett hat am späten Montagabend die Abhaltung eines Referendums gebilligt.
  • Abtreibungen sind in Irland verboten. Eine Ausnahme wird nur gemacht, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

In dem stark katholisch geprägten Land sind per Verfassungszusatz ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen faktisch unmöglich, selbst wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.

«Wir wissen, dass jedes Jahr Tausende irische Frauen - aus jedem Bezirk des Landes - für Abtreibungen ins Ausland gehen. Wir wissen, dass viele Frauen Abtreibungspillen per Post erhalten, um ihre Schwangerschaften zu beenden. Es gibt Abtreibung in Irland, aber sie ist nicht sicher, nicht geregelt und illegal», schrieb der irische Ministerpräsident Leo Varadkar auf Twitter.

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